St. Gilgen. „Ich bin beeindruckt und begeistert.“ Mitten im Trubel seines Primizfeiertages in St. Gilgen fehlten dem eine Woche zuvor in Feldkirch zum Priester geweihten Jakob Geier dann doch ein wenig die Worte. Freunde, Verwandte, Pfarrgemeindevertretungen, Musikgruppen und Vereine sowie zahlreiche geweihte Kollegen waren in die volle Pfarrkirche gekommen, um den jüngsten Priester der Region gebührend zu feiern und ihm wohlmeinende Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Der Jubel war groß, aber auch die Wehmut. Denn als Geistlicher wird der „verlorene Sohn“ der Pfarre St. Gilgen wie schon bisher in der Vorarlberger Diözese Feldkirch eingesetzt.
Symbolträchtige Geschenke für Jakob Geier, den jüngsten „Hirten“ der Pfarre: Stoffschaf und Hirtenstab.
Bischofsvikar Harald Mattel gratulierte Jakob Geier in seiner Festpredigt zum „neuen Schritt auf dem Weg deines Wirkens für das Reich Gottes“ und mahnte: „Verliere dich selbst nie aus dem Blick. Verliere auf deinem Weg mit Gott auch die Heimatgemeinde, in der du heute feierst, und die Gemeinde, in der du dann wirkst, nie aus dem Blick. Und verliere Gott nie aus dem Blick. Gott setzt sein Vertrauen in dich.“ Mattels drei Ratschläge an den fast 20 Jahre jüngeren Kollegen: „Traue und vertraue dem Zuspruch Gottes in deinem Leben. Traue und vertraue der Gemeinschaft, das ist unsere Aufgabe als Kirche. Traue und vertraue der Sendung zu den Menschen.“
Sein Herz für die Menschen stellte Jakob Geier bereits während des Gottesdienstes unter Beweis. Spontan scharte er zum gemeinsamen Vaterunser-Gebet die anwesenden Kinder um den Altar. „Ich habe so viele Neffen und Nichten, da wollte ich ein Zeichen setzen, dass die jungen Leute auch da vorne dazu gehören“, erklärt Geier nach der Messe seine Geste der Gemeinschaft.
Und auch die Wahl des Primizkelchs hat eine berührende Vorgeschichte: „Es ist der Kelch des verstorbenen Heinrich Roither, der von 1998 bis 2008 Pfarrer in St. Gilgen war. Bei ihm habe ich damals meine Erstkommunion gefeiert.“
Nicht nur die verstorbenen Priester der Region waren in Gedanken dabei, St. Gilgen feierte mit der Primiz von Jakob Geier auch ein wenig den Umstand, dass nunmehr sechs lebende Priester aus der Pfarre einen Rekord innerhalb der Erzdiözese bedeuten. Mit Jakob Geier, Bruder Benedikt Maria Hödlmoser, Pfarrer Erwin Klaushofer und Pater Leopold Strobl (siehe Bild oben) waren vier davon vor Ort. Der gesundheitsbedingt beim Primizgottesdienst verhinderte Prälat Matthäus Appesbacher hatte bereits im Vorfeld seine besten Wünsche übermittelt.
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