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Salzburg. Das historische Buchgut der Salzburger Kapuziner – ein bedeutsamer Teil ihres materiell-geistigen Erbes – ist kürzlich im Rahmen eines Festaktes an die Universitätsbibliothek Salzburg übergeben worden. Es handelt sich um 6.600 Bände, die ältesten reichen bis in das Jahr 1483 zurück. „Die Salzburger Kapuzinerbibliothek ist ein kulturhistorischer Schatz, der sowohl Charisma und Spiritualität als auch die Volksverbundenheit der Ordensgemeinschaft widerspiegelt“, freut man sich bei der Paris Lodron Universität über den Bücherschatz.
„66 Wiegendrucke aus der frühesten Zeit des Buchdruckes, imposante 230 Laufmeter an wertvollen Buchbeständen mit kirchen- und kulturhistorischen Raritäten, überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert, finden in der Bibliothek der Universität eine neue und endgültige Heimstätte“, fasste Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Übergabe die Bedeutung der Schenkung zusammen. Er nannte das Projekt ein „Herzensanliegen“ und dankte der Ordensgemeinschaft zudem für den Entschluss, in Salzburg zu bleiben: „Wenn die Kapuziner die Stadt verlassen hätten, wäre dies ein Eingriff in die Identität Salzburgs gewesen.“
Die Schenkung war notwendig geworden, da die Kapuziner nicht über die nötigen Kapazitäten verfügen, sich um die Bücher zu kümmern. Sie lagerten seit vielen Jahrzehnten im Landesarchiv Salzburg. Nun sollen sie, teilweise nach einer Restaurierung, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich sein. „Der kulturelle, historische Wert der Kapuzinerbibliothek übersteigt den materiellen Wert der Bücher um ein Vielfaches“, unterstrich die Leiterin der Salzburger Universitätsbibliothek, Ursula Schachl-Raber anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
kap/eds
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