Salzburg. Besonderes Augenmerk kommt den Fahrzeugsegnungen im Namen des heiligen Christophorus rund um seine kirchlichen Gedenktage (24./25. Juli) zu, doch längst schon wird der Schutzpatron der Reisenden nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich sehr flexibel angerufen. Die Rettungshubschrauber des ÖAMTC hören ganzjährig auf seinen Namen – so auch der in Salzburg stationierte Christophorus 6. Die im Straßenverkehr besonders gefährdeten Biker lassen ihre Motorräder sinnvollerweise bereits zum Saisonstart im Frühling segnen und beweisen dabei mit Eventnamen wie „Harleyluja“ auch Sinn für Humor. Hinzu kommen spezielle Gottesdienste für die Jüngsten und die Ältesten – mit Segnungen vom Kinderfahrrad bis zum Rollator.
Dino Bachmaier, Diakon in der Salzburger Stadtpfarre Aigen und selbst begeisterter Biker, gibt regelmäßig Fahrzeugen aller Art den Schutz des heiligen Christophorus mit auf den Weg. Er erinnert sich an eine große Vespa-Segnung im Mai in Obertrum: „Da kamen zirka 200 Menschen mit ihren Motorrollern. Wenn so große Gruppen oder Vereine wie der Vespaclub Flachgau anfragen, richte ich mich auch nach deren Terminen. Wir dürfen als Kirche nicht nur warten, dass die Leute zu uns kommen, sondern müssen auch im missionarischen Geist raus zu den Menschen gehen, sie in ihren Lebenswelten treffen.“
Bachmaier segnet pro Jahr zirka 250 Fahrzeuge – auch spontan, etwa wenn jemand sich ein neues Auto gekauft hat. Seine Überzeugung rund um die Fahrzeugsegnungen im Namen des Heiligen: „Unter dem Schutz des Christophorus kommen wir als Verkehrsteilnehmer gut ans Ziel.“
Traditionell am offiziellen Christophorus-Sonntag, heuer der 23. Juli, werden nach dem Konventamt in der Stiftskirche Michaelbeuern (9 Uhr) die Fahrzeuge gesegnet. „Hauptsächlich kommen Leute aus dem Ort, um den Segen Gottes für den Straßenverkehr zu erbitten, meistens auch für die Feuerwehr und andere Einsatzfahrzeuge. Üblicherweise stellen sich nach dem Gottesdienst 50 bis 60 Fahrzeuge auf und fahren zur Segnung direkt am Kirchenportal vorbei“, erzählt P. Michael Eppenschwandtner OSB, Stellvertreter des Abts der Benediktinerabtei. Fixer Bestandteil ist eine Spendensammlung für Projekte der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft MIVA (siehe Website).
Interview
Dino Bachmaier, Diakon in der Pfarre Salzburg-Aigen, spendet regelmäßig den Segen des hl. Christophorus.
RB: Die Schwaben nennen das Auto auch „Heilig’s Blechle“. Warum segnen Sie zu Christophorus Blech?
Bachmaier: Weil durch das Segnen der Fahrzeuge auch jede Person, die das Fahrzeug in Betrieb nimmt, gesegnet wird – damit Gott und der heilige Christophorus uns auf allen Kilometern, die wir fahren, begleiten.
RB: Warum sind Fahrzeugsegnungen besonders bei Bikern so beliebt?
Bachmaier: Man hat ja in den Nachrichten gehört, wie viele Motorradfahrer heuer schon wieder verunglückt sind. Ich bin selbst Biker und jeden Tag zwischen Straßwalchen und Salzburg unterwegs. Auch deshalb sind mir diese Segnungen wichtig.
RB: Ein deutscher Astronaut hat als Glücksbringer einen Christophorus mit ins Weltall mitgenommen. Sind Christophorus-Medaillen bei uns noch beliebt?
Bachmaier: Ich glaube schon. Auch in der Pfarre Aigen bieten wir am 23. Juli neben der Fahrzeugsegnung geweihte Christophorus-Medaillen an.
Christophorus-Segen
Eine offizielle Liste der beteiligten Pfarren gibt es nicht. In der Erzdiözese Salzburg finden Fahrzeugsegnungen unter anderem in folgenden Pfarren/Kirchen statt: Samstag, 22. Juli: Wals (19.45 Uhr) – Sonntag, 23. Juli: Stift Michaelbeuern (nach dem 9-Uhr-Gottesdienst), Salzburg-Aigen (nach dem 10-Uhr-Gottesdienst), Salzburg-Itzling (nach dem 10.30-Uhr-Gottesdienst), Kleinarl (11 Uhr), Mittersill (11 Uhr).
Spendensammlung
Rund um den Christophorus-Sonntag werden Spenden für die MIVA gesammelt. Die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft ist ein Hilfswerk, das weltweit pastorale, medizinische und soziale Projekte unterstützt.
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