Mariapfarr. „Es ist für uns eine besondere Ehre und große Freude, dass unser Herr Erzbischof kommt“, sagt Pfarrer Bernhard Rohrmoser mitten in den Vorbereitungen zur Gestaltung des Festgottesdienstes anlässlich des 1.100-Jahr-Jubiläums von Mariapfarr. Bei dieser Messe wird sich der engagierte Geistliche zugleich von der Feiergemeinde verabschieden. Mit 1. September wirkt er als Pfarrer in Großarl und Pfarrprovisor in Hüttschlag.
Er weiß viel über die beeindruckende Basilika in Mariapfarr, den wohl sonnenreichsten Ort im Lungau. „Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 923. Sie ist die erste und älteste Kirche, die Mutterkirche des Lungau, und 1225 als bedeutsamer Wallfahrtsort bestätigt.“
Jahrhunderte lange Tradition
War die Kirche ursprünglich im romanischen Stil erbaut, bekam sie im 15. Jahrhundert ihre endgültige Form. Bis sie in ihrer jetzigen Pracht dastand, gab es allerdings bis heute viel zu tun. „Wir haben eine freie und helle Kirche geschaffen. Für den Altarraum suchte ich mir einen Findling, einen Stein, wie ihn die Natur geschaffen hat. Nun steht er als Volksaltar in unserer Kirche“, erzählt Pfarrer Rohrmoser freudig.
Mit der Kirchweihe 2016 wurde die Innenrenovierung feierlich abgeschlossen. Ebenso entstand ein neuer Pfarrsaal und auch der Pfarrhof erstrahlt seither im neuen Glanz. Besonders stolz ist Pfarrer Rohrmoser auf den Stille-Nacht-Brunnen vor der Basilika, den eine von ihm selbst kreierte Büste des Joseph Mohr ziert. So mancher fragt sich, wie es möglich ist, dass an einem abgelegenen Ort wie Mariapfarr eine Wallfahrtskirche einen derart großen Ansturm erlebt. Die Antwort gibt das Gnadenbildnis der Schönen Madonna von Mariapfarr (Bild links unten). Schon in frühen Zeiten zog dieses außergewöhnliche Antlitz unzählige Gläubige an.
Auf einem Tafelbild wird die Anbetung der drei Weisen gezeigt. Es wird vermutet, dass diese Darstellung Joseph Mohr womöglich zu den Zeilen „Holder Knabe im lockigem Haar“ des weltberühmten Liedes „Stille Nacht “ inspirierte.
Bedeutende Pilgerstätte
Eines ist unbestritten: Die Pfarrkirche „Zu unserer Lieben Frau“ begleitet eine Jahrhunderte lange Tradition als beliebte Wallfahrtskirche. Diese Pilgerstätte kam im Jahre 2018 zu besonderen Ehren und wurde zur Basilika erhoben – ein Ereignis, das mit einem großen Fest gebührend gefeiert wurde.
Auf die Frage, warum gerade diese Kirche ein ganz spezieller Platz ist, kommt Pfarrer Rohrmoser ins Schwärmen: „Sie ist ein unwahrscheinlich tiefer, einladender Begegnungsort mit Gott in Begleitung der Gottesmutter. Die Leute, die Gäste, die zu uns kommen, sagen das ständig. Bei uns in der Kirche liegt ein Anliegenbuch in allen Sprachen. Immer wieder lesen wir das Kompliment, dass die Basilika ein wahres Juwel und ein großes Zeichen unseres Glaubens ist.“
Festgottesdienst: Die Pfarre Mariapfarr lädt am 15. August um 9 Uhr zum Festgottesdienst anlässlich ihres 1.100-Jahr-Jubiläums.
Zu diesem Namenstagsfest der Kirche mit Kräuterweihe feiern Erzbischof Franz Lackner und Pfarrer Bernhard Rohrmoser die hl. Messe in der Wallfahrtsbasilika.
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