Salzburg. 45 Friedensgespräche hat der Filme- und Sendungsmacher Kurt Bauer (im Bild rechts) seit März dieses Jahres mit den unterschiedlichsten Menschen geführt. Mehr als ein Dutzend wurden bereits im Regionalsender FS1 (Freies Fernsehen Salzburg) ausgestrahlt. Weitere dieser „Friedensbausteine“ – unter anderem ein bereits geführtes Gespräch mit Erzbischof Franz Lackner (im Bild links) – werden folgen.
„Friede ist notwendig. Wenn nicht jetzt, wann dann“, fragt Bauer, der seine Initiative „Projekt Frieden“ nennt und kürzlich gemeinsam mit dem befreundeten Harry Humer den Kulturverein Friedenswerkstatt gegründet hat. Dieser lädt nun zu seiner ersten Veranstaltung – quasi einer Live-Version der von Bauer gesammelten Videobotschaften – ein. Beim ersten Friedensfest in der Salzburger Kollegienkirche erwarten die Mitfeiernden am 10. Oktober Friedenserzählungen, Friedenslichter und musikalische Beiträge, darunter die Uraufführung eines Friedensliedes, komponiert von Christine Szekeres. Die Gästeliste reicht von Tom Stuppner aus Mattsee mit seinem Nepal-Projekt über den Leiter der Universitätspfarre Christian Wallisch-Breitsching bis zur „Knitting for peace“-Initiatorin Angelika Gassner.
„Friedensbausteine“ sind für den Filmemacher sowohl alle Menschen, die dem Frieden ihre Stimme geben, als auch jede einzelne der Videobotschaften und das geplante Friedensfest. Seine Motivation? „Als ich für eine Sendung Stimmen zum Ukraine-Krieg sammelte, wurde mir durch die Reaktionen bewusst, wie sehr das Thema die Menschen bewegt. Ich habe bei meiner journalistischen Arbeit noch nie so viel Zuspruch erlebt. Etwa zu dieser Zeit fragte mich meine Frau, ob ich mit meinen 76 Jahren schon einmal darüber nachgedacht hätte, was ich der Welt gerne hinterlassen würde. Daraufhin habe ich begonnen, mit weiteren Menschen über den Frieden zu sprechen und gemerkt: Frieden ist das, was mir wirklich wichtig ist“, beschreibt Kurt Bauer seine Gefühle. Dafür müssen die Menschen freilich zuerst mit sich selbst im Frieden sein. In Abwandlung eines bekannten Sprichwortes: „Jeder ist nicht nur seines Glückes, sondern auch seines Friedens Schmied.“
Der Kulturverein Friedenswerkstatt steht übrigens auf zwei Beinen und setzt sich gemäß seinem Wahlspruch „Ja zum Frieden – Nein zur Armut“ auch für Gratis-
Kindergartenbesuche für benachteiligte Roma-Kinder in Rumänien ein. Dafür werden beim Friedensfest Spenden erbeten.
„Es ist leicht, vom Frieden zu reden, aber viel schwieriger, ihn auch immer zu leben“, teilt Berta Wagner, Geschäftsführerin der Salzburger Volkskultur ihre Gedanken zum Frieden. Sie lädt am 30. September in der Lieferinger Pfarrkirche St. Martin unter Beteiligung volkskultureller Vereine zur Veranstaltung „Eine Stunde Frieden“ mit musikalischen Beiträgen und Friedensgebeten. „Wir singen und beten gemeinsam für den Weltfrieden, aber auch für den Frieden in unserem Land.“ Das abschließende Friedenslied der Komponistin Hildegard Stofferin aus St. Johann trägt den bezeichnenden Titel „Wir sind die Kinder einer großen Welt“.
Termine
Eine Stunde Frieden
Am 30. September um 19 Uhr ist die Pfarrkirche St. Martin in Liefering unter dem Motto „Eine Stunde Frieden“ der Schauplatz eines interreligiösen Friedensgebetes –
inklusive Aufführung der „Misa Criolla“, einer Friedensmesse des argentinischen Komponisten Ariel Ramírez (Salzburger Volksliedchor und Tunkuy Pacha/Bolivien).
Friedensfest
Am 10. Oktober um 19 Uhr veranstaltet der kürzlich neu gegründete Kulturverein Friedenswerkstatt in der Salzburger Kollegienkirche sein erstes Friedensfest. Initiatoren sind Kurt Bauer und Harry Humer. Startschuss für ihr „Projekt Frieden“ mit wöchentlich veröffentlichten Videobotschaften („Friedensbausteinen“) war heuer im März.
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