Salzburg. Das Salzburger Franziskanerkloster ist eine archäologische – und auch spirituelle – Fundgrube. Manches ist sichtbar, vieles verborgen. Eine Expertenführung durch die UNESCO-Welterbestätte mit Pater Thomas Hrastnik, dem Guardian des Klosters, lüftet manches Geheimnis.
Eine tonnenschwere, steinerne Badewanne aus dem 17. Jahrhundert wurde wohl eher als Fischbassin genutzt – Nahrungsvorrat war wichtiger als Körperpflege. „Nicht nur für die Brüder, sondern auch für die Armenspeisung, die wir bis heute hochhalten“, beschreibt Hrastnik eine der franziskanischen Tugenden. Der Weg führt weiter an einer handbeschlagenen, mehr als 800 Jahre alten Tür vorbei. „Älter als der Franziskanerorden“, weiß der Experte. Im Untergrund verstecken sich Baureste aus beinahe zwei Jahrtausenden – von den Römern über das Mittelalter bis in die Neuzeit.
Eine Statue erinnert an den Märtyrer und zweiten Provinzpatron Engelbert Kolland, der 1847 ins Franziskanerkloster Salzburg eintrat. Im oberen Stock befand sich eine Verbindung zu St. Peter, bewohnten doch einst die Benediktinerschwestern der Petersfrauen das heutige Männerkloster. Im Zweiten Weltkrieg mussten auch die Franziskaner weichen. Die Nationalsozialisten zogen mit ihrer Gestapo ins Kloster ein. Ein Fazit jeder historischen „Zeitreise“. Die Geschichte hatte auch ihre dunklen Zeiten.
Pater Thomas Hrastnik kennt viele Fakten aus der Klostergeschichte.
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