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Salzburg. Die Lebenswelt von jungen Menschen ist seit mehreren Jahren von Krisen, Umbrüchen und Krieg geprägt. Das hat Einfluss auf ihre Zukunftsvorstellungen. Dort zu sein, wo sich junge Menschen aufhalten und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen, sieht die Caritas in Salzburg als ihre Aufgabe. „Viele Jahre haben wir immer wieder angeregt, junge Menschen in der Stadt Salzburg direkt dort zu beraten, wo sie sich aufhalten“, sagt Caritas-Direktor Johannes Dines. Nun seien die Streetworkerinnen und Streetworker an Plätzen wie dem Salzachufer, im Europark oder am Hauptbahnhof präsent. Dines dankt dem Land und der Stadt Salzburg „für die Finanzierung dieses wichtigen Projektes“.
Seit Anfang September gehen Fachkräfte der Caritas auf Kinder und Jugendliche zu, um sie niederschwellig und kostenlos zu beraten.
Die Probleme drehen sich um Schule, Job, Geld, Drogen, Gewalt, Polizei, Beziehungen oder den Streit mit Eltern. Der Bedarf ist da, das haben die bisherigen „Einsätze“ auf der Straße gezeigt wie Streetwork-Leiter Markus Brunnauer betont. Er berichtet von einer Gruppe Jugendlicher, bei denen offensichtlich eine Schlägerei bevorstand, und wo es durch behutsame Intervention gelungen sei, den bereits länger schwelenden Konflikt ohne Gewalt beizulegen. „Im Gespräch haben wir alle über die Folgen von Gewalt und Mobbing aufgeklärt und über andere Möglichkeiten der Konfliktlösung gesprochen. Einen Jugendlichen begleiteten wir noch ein Stück auf seinem Heimweg“, erzählt Brunnauer und ergänzt: „Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie wir präventiv, deeskalierend und unterstützend helfen.“ Die Streetworker sorgen bei Bedarf auch für einen Schlafplatz.
Gute Erfahrung sammelte die Caritas bereits beim Jugendstreetwork im Pongau, Pinzgau und im Tennengau. Vertrauen sei dabei das wichtigste Gut wie Markus Brunnauer betonrt. „Alle Gespräche sind vertraulich. Wir wollen keine Namen wissen und sagen nichts weiter.“
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