Golling. Steinmetz und Bildhauer haben ihre Arbeit getan, nun fehlt nur noch das einladende Grün der geplanten Bienen- und Blumenwiese. Schon bald wird sich auf dem Hügel zwischen Gollinger Friedhof und Kriegerdenkmal – begrenzt von einer aufsteigenden Steinmauer mit weißen Marmorblöcken – ein Areal für Naturbestattungen befinden. Die ersten Urnen sollen hier im Frühjahr 2024 beigesetzt werden.
Die Initiative zum Projekt kam von den Bürgerinnen und Bürgern selbst. „Da ich im Bauausschuss sitze, haben mich ein paar ältere Leute auf diese Bestattungsmöglichkeit angesprochen“, sagt der verantwortliche Gemeindevertreter Nikolaus Brückler, den der Wunsch nicht verwundert hat: „Die Menschen haben immer weniger Zeit, Gräber oder Urnenstätten zu betreuen. Da bietet sich solch ein Naturfriedhof an.“
Der katholische Diakon Kurt Fastner bestätigt den Bedarf: „Anfragen kommen sowohl überkonfessionell als auch von unserer Religionsgemeinschaft. Der Trend geht in diese Richtung und ich habe auch auf Naturfriedhöfen wie bei Maria Plain schon sehr würdevolle Bestattungen erlebt. Das wird in Zukunft ein Teil unserer Arbeit sein.“
Hintergrund: Nach früheren Einwänden lässt die Österreichische Bischofskonferenz seit fünf Jahren Naturbestattungen offiziell zu – unter Auflagen. Dazu zählt die Möglichkeit der Anbringung der Namen der Verstorbenen beim Beisetzungsort, wie sie auch in Golling vorgesehen ist. „Wenn jemand das möchte, wird auf den weißen Marmorblöcken eine gravierte Granittafel angebracht“, bestätigt Nikolaus Brückler.
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