St. Johann/Tirol. Schon im Sommer starteten bereits wieder die Vorbereitungen der Bastelrunde. Das Organisationsteam sammelt dann Ideen, probiert aus, besorgt Bastelmaterialien, legt Termine fest und schickt diese über Whatsapp und SMS aus. „Ende September fand heuer unser erstes Basteltreffen statt. Manche haben schon fleißig vorgearbeitet, andere bringen Zeitungsausschnitte mit, was wir gestalten könnten. Fast jede Woche treffen wir uns vormittags oder abends, damit so viele wie möglich Zeit haben“, erzählt Maria Egger.
Als gelernte Tischlerin bringt sie ihre Kreativität und Handfertigkeit gerne ein: „Ich leite beim Basteln an, schneide das Holz zu. Die Gruppe setzt die Ideen um. Ich muss gut überlegen und einteilen, damit ich immer für die ganze ‚Bastelmannschaft‘ eine Arbeit habe“, ergänzt Egger lächelnd.
Mit dabei ist auch die „gute Seele“ Klara Kerer, die die Bastelrunde leitet. Sie kauft Materialien ein und sammelt Brauchbares auf der Alm. Auch Erika Hager, Leiterin der St. Johanner Frauenrunde, unterstützt tatkräftig. Sie organisiert das Café beim Adventmarkt, lädt ein, teilt die freiwilligen Hände für den reibungslosen Ablauf ein und näht viel zuhause für den Adventmarkt. Genauso wie Barbara Pirnbacher, die liebevoll „Kastenchefin“ genannt wird. Bei jedem Zusammenkommen weiß sie genau, wo Heißklebersticks, Bänder und alle übrigen Bastelutensilien zu finden sind und reicht sie den fleißigen Händen zu.
Marmelade, Essig, Liköre, Kräutersalz – zahlreiche Köstlichkeiten stellen die Frauen schon daheim her. Auch Gestricktes und Genähtes aus „Heimarbeit“ wird beigesteuert. Manchen ist es ein Anliegen, etwas beizutragen, auch wenn sie an den Terminen nicht teilnehmen können. Ein Treffen findet sogar in der Tourismusschule statt, „wo unsere Marianne Unterrainer, die dort Lehrerin ist, für uns Teige vorbereitet, aus denen wir gemeinsam kiloweise Kekse zaubern“, berichtet Maria Egger. Diese müssen dann liebevoll portioniert und eingepackt werden.
Wer einen der 70 Adventkränze oder der unzähligen Keksteller ergattern möchte, muss schnell sein. „Freitag und Samstag ist besonders viel los, am Sonntag ist das alles schon sehr ausgesucht“, freut sich Maria Egger. Der Erlös kommt jedes Jahr einem kirchlichen und sozialen Zweck zugute.
„Das Schöne ist, dass jede eingeladen ist. Jede weiß, was sie tun kann, wo sie anpacken muss“, findet Egger. Die Treffen der Bastel- und Frauenrunde sind dabei äußerst gefragt. Zwischen 35 und 87 Jahre sind die Frauen, die gerne dabei sind. „Unsere Mitglieder sind ganz unterschiedlich. Jede hat ihre besonderen Fähigkeiten, die sie einbringt. Das Miteinander ist so herzlich. Bei uns ist es gesellig, man kommt zum Reden, kann sich austauschen und schafft nebenbei viel für einen guten Zweck. Auch unsere Landjugend lässt es sich nicht nehmen, an einem Abend mit uns zu basteln“, strahlt Maria Egger und ergänzt: „Der gemeinsame Tee, ein paar Kekse oder ein Kuchen gehören dazu. Manchmal gibt‘s zum Abschluss auch ein kleines Schnapserl.“
Für die engagierten Frauen ist im Dezember eine Weihnachtsfeier mit gemütlichem Beisammensein und einer Wallfahrt als „Belohnung“ geplant.
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