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Salzburg. Mit dem Gebet unter dem Titel „Frieden für Artsach“ (Berg-Karabach) bekräftigten die beiden Bischöfe in der Vorwoche in der Salzburger Kollegienkirche ihre Solidarität. In der nach wie vor angespannten Situation wolle man sich „mit den Armenierinnen und Armeniern im Gebet verbunden wissen“.
Zu Beginn wies Professorin Jasmine Dum-Tragut, Leiterin des Zentrums zur Erforschung des Christlichen Ostens, auf die dramatischen Ereignisse der vergangenen Jahre hin. „Karabach ist verwaist. Was mit den Menschen passiert, die jetzt zumeist in Armenien Unterschlupf gefunden haben, ist ungewiss“, schilderte die Wissenschaftlerin. Das Schicksal der Kulturdenkmäler sei akut bedroht. Zudem drohe eine Wiederholung der ethnischen Säuberung, die durch Aserbaidschan bereits im ehemals armenischen Nachitschewan stattgefunden habe. „Karabach wird laut Dekret am 1. Jänner 2024 aufgelöst werden. Die kleinste frühchristliche Region, das östlichste Siedlungsgebiet des antiken und mittelalterlichen Armeniens ist damit verloren.“
In seiner Predigt erzählte Bischof Tiran Petrosyan von seiner „Vision des Friedens“ und vom Friedensstifter Jesus. Trotz schwieriger Situationen habe er Gottes Frieden wie einen Schutz erlebt. „Er liefert mich nicht meiner Angst aus, sondern stellt mich in den Schutzraum Gottes. Daraus kann mich niemand vertreiben. Da bin ich geliebt, ohne mich beweisen zu müssen.“ Der Friede Gottes zeige ihm, „wo ich herkomme, wo ich hingehöre und hingehe. Bei Gott bin ich zu Hause, da bin ich geborgen. Da bleibt Frieden kein Sehnsuchtsort und kein Sehnsuchtswort“. Das Evangelium lebe von dieser „gewaltigen Vision von Frieden“.
Das Friedensgebet war eine gemeinsame Veranstaltung der „Pro Oriente“-Sektion Salzburg, des Zentrums zur Erforschung des Christlichen Ostens der Universität Salzburg, der KHG Unipfarre Salzburg und des Friedensbüros Salzburg. „Die vertriebenen Menschen benötigen unsere Hilfe. Wir möchten ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.“
mig/eds
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