Bruckhäusl. Seit Jahrzehnten gibt es im Tiroler Ort Bruckhäusl (Dekanat Kufstein) die Tradition der „Hauslehre“ einmal im Jahr. An drei aufeinanderfolgenden Mittwochen stellen private Gastgeberinnen und Gastgeber ihren Hof oder ihre Stube als besonderen Ort der Begegnung zur Verfügung.
„Es gibt mehrere Höfe, die sich als Gastgeber abwechseln. Wir sind alle zwei Jahre an der Reihe – ohne Verpflichtung. Wir werden immer wieder neu gefragt“, erklärt Helene Mayr. Sie ist selbst im Glauben stark verwurzelt und engagiert sich im Pfarrgemeinderat. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, immer wieder die Tür zu öffnen, dem Glauben und dem Über-den-Glauben-Reden sowie der Gemeinschaft Raum zu geben. So war das Kellerhaus der Familie Mayr am Tiroler Oberluech-Hof im Advent die erste Station der Hauslehre.
Bei jeder Hauslehre steht ein spiritueller Impuls im Mittelpunkt. Diesen stellte der indische Bibelwissenschaftler Pater Selvaraj Lazar, priesterlicher Mitarbeiter im Pfarrverband, vor. Am Beispiel Abrahams erläuterte er zum Beispiel, dass Gottes Zeit eine andere ist als jene der Menschen und dass man nur im Glauben weiterkommt. „Ich habe wieder einiges gelernt – und genau darum geht es bei der Hauslehre“, sagt Helene Mayr, die selbst eher im Neuen Testament zuhause ist und ihren Glauben jesusnah und marianisch lebt.
Kirche in der Gemeinschaft bestärkt und motiviert sie. „Man kommt im Alltag so selten zusammen. Nimmt man sich in diesem Rahmen die Zeit, kommt man einfach gut ins Gespräch und kann in der Gegenwart andocken.“ Helene Mayr bringt sich gerne ins Pfarrleben ein. Nicht nur, weil der Glaube in ihrem Leben einen großen Stellenwert einnimmt. „Manches muss man selbst in die Hand nehmen, damit etwas weitergeht. Und ich denke gerne im größeren Ganzen, für die Gemeinschaft“, betont sie.
In dieser Runde der Hauslehre waren auch Familie Breitenlechner vom Stöpflbauer sowie Familie Jaworek vom Schlosser-Hof Gastgeber. Die Vorfreude auf die nächste Hauslehre im November/Dezember 2024 ist bereits jetzt groß.
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