Hopfgarten. Schon Jahrhunderte gibt es in Hopfgarten die Rosenkranzbruderschaft. So lange, dass man gar nicht mehr sagen kann, seit wann genau und aus welchem Grund. „Eine Urkunde des Pfarrarchivs belegt sie 1434“, informiert Josef Achrainer, der bereits seit zehn Jahren „Bruderschaftsobmann“ ist.
„Früher waren die Aufgaben von wichtiger sozial-caritativer Art in der Versorgung alter, kranker und arbeitsunfähiger Menschen, von Witwen und Waisen. Auch für Verstorbene wurde um Barmherzigkeit und ihre Aufnahme in den ewigen Frieden gebetet“, weiß Josef Achrainer. Bis vor 60 Jahren gab es jährlich zwei Kirchensammlungen, die das soziale Engagement der Rosenkranzbruderschaft unterstützten. „Von diesen sozialen Aufgaben haben Caritas und Pfarrcaritas viel übernommen. Heute steht der pfarrliche Dienst im Vordergrund“, sagt er.
Über Jahrhunderte wurde das Ehrenamt der Bruderschaft in der Familie „weitervererbt“. „Heute sind wir offener, auch wenn wir eine betagte Mannschaft sind“, lächelt der Obmann. Zwischen 40 und 80 Jahren sind die Mitglieder.
Sie tragen „Himmel“, Vortragskreuz, die Muttergottes-Statue und Kerzen bei Prozessionen, wirken an Sonn- und Feiertagen sowie bei Andachten als Lektoren, auf sie ist als Vorbeter bei Seelenrosenkränzen Verlass und sie stehen als Sargträger zur Verfügung. Ein Großprojekt, das die Bruderschaft in naher Zukunft angehen möchte: die Renovierung des in die Jahre gekommenen „Himmels“.
Ein Fixtermin für die ganze Bruderschaft ist der erste Sonntag im Oktober, der Rosenkranzsonntag. Die Prozession erinnert an die Gründung der Männergemeinschaft und gleichzeitig wird Erntedank gefeiert. „Der ,Lichtmesstag‘ ist unser Feiertag“, zeigt sich Josef Achrainer stolz. Da findet jährlich die Vollversammlung mit Rückblick und Ausblick statt. 2024 wird sie eine Besondere: Nach zehn Jahren als Bruderschaftsobmann wird Josef Achrainer sein Amt abgeben.
Aktuelles E-Paper