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Fuschl am See. Klingt wie ... Musik in der Kirche. Unter diesem Motto stellt die Erzdiözese Salzburg die Vielfalt der geistlichen Musik in den Fokus einer Frühjahrskampagne. Für Joe Mösenbichler, Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Fuschl am See, ist vor allem die Gemeinschaft ein wichtiger Aspekt des Musizierens.
RB: Was bedeutet Musik ganz allgemein für Sie?
Joe Mösenbichler: Musik hat in meinem Leben einen sehr großen Stellenwert, auch beruflich. Ich bin am Musikum in Salzburg Musikschullehrer für Trompete und Flügelhorn sowie seit 20 Jahren Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle hier in Fuschl am See. Das sind beides Bereiche, die in meinem Leben eine große Rolle spielen.
RB: Und was bedeutet Ihnen Musik ganz persönlich?
Mösenbichler: Es sind brutal viele Emotionen, die Musik in mir auslöst. Sie kann mich zum Lachen bringen und aufmuntern, sie kann mich aber auch zum Weinen bringen – das ist das Schöne an der Musik. Auch dass es für jeden Anlass Musik gibt: von der Glückseligkeit bis zu traurigen Momenten. Musik deckt diese ganze Bandbreite ab.
RB: Was bewegt Sie, wenn Sie Musik in der Kirche machen?
Mösenbichler: Auch da geht es um Emotionen. Dass man die Leute zusätzlich zum gesprochenen Wort des Pfarrers oder der Lesung „abholt“. Da zitiere ich gerne einen Kollegen, der einen Kirchenchor leitet: Wir machen in der Kirche Musik „zur größeren Ehre Gottes“. Dieses Motto begleitet uns, wenn wir die Musik in die Kirche bringen, wenn wir eine heilige Messe, eine Hochzeit oder ein Begräbnis mitgestalten. Es bedeutet: Das ist mein Beitrag zur Gemeinschaft in der Kirche – und für mich zeigt sich Gott genau in dieser Gemeinschaft. Wenn ich da mein Talent einbringen kann, dann ist das genau mein Zugang, warum ich Musik für Gott mache.
Musik in der Kirche ist mehr als die Unterstützung des Wortes Gottes.
RB: Ist Kirchenmusik für Sie somit mehr als nur eine „Umrahmung“?
Mösenbichler: Ein Priester, der in Fuschl am See oft die Messe feiert, bedankt sich bei uns immer mit den Worten: „Danke fürs Konzelebrieren!“ Also Musik in der Kirche ist sicher mehr als die Unterstützung des Wortes Gottes. Sie ist ein wichtiger Teil. Musik gibt dem Gottesdienst mehr Vielfalt – und zwischendurch auch die Zeit, über das gesprochene Wort nachzudenken.
RB: Welche Gedanken verbinden Sie mit dem Slogan „Gott liebt Musik. Musik liebt Gott“?
Mösenbichler: Dass viele unserer größten Komponisten der Geschichte für Gott komponiert haben. Ob Mozart, Haydn oder Beethoven, sie alle haben Messen geschrieben und Musik zur Ehre Gottes komponiert. Das hat schon etwas zu bedeuten.
Zu den Videos: www.eds.at/musik
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