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Mit sehr persönlichen Worten würdigt Erzbischof Franz Lackner seinen Vorgänger, aus dessen Händen er am 12. Jänner 2014 den Bischofsstab übernahm: „Unser Erzbischof Alois Kothgasser ist heimgegangen. Wir hatten uns alle gefreut, als er nach Salzburg zurückkam und im Priesterseminar eine neue Herberge fand. Wie aus dem Nichts erfasste den lebensfrohen Alterzbischof eine am Ende tödliche Krankheit. Seinen Schmerzensweg säumten viele Wegbegleiter: Angehörige, Verwandte, Seminaristen, darunter ein kompetenter Krankenpfleger, und noch weitere Menschen, die berührt waren vom Schicksal des nun Verstorbenen. Regens Giglmayr gebührt für seine väterliche Umsicht besonderer Dank.
Der Emeritus hinterlässt ein berührendes Zeugnis: Als wir am Abend seines Hingangs das Nachtgebet der Kirche, die Komplet, beteten, hauchte Alois Kothgasser still sein Leben aus. Es war wohl Fügung und Gnade, dass ich in der Todesstunde bei ihm sein konnte.
Alois Kothgasser verstand es, Brücken zu bauen.
Er handelte in Liebe für die Wahrheit.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal sehr herzlich danken: den Pflegekräften, der Hausgemeinschaft des Priesterseminars und der medizinischen Unterstützung für die aufopferungsvolle Fürsorge. Sein Tod macht uns betroffen. Ich als direkter Nachfolger im Bischofsamt blicke in großer Dankbarkeit auf sein Wirken zurück. Alois Kothgasser verstand es, Brücken zu bauen; an seinem Tisch war Platz für viele – er handelte in Liebe für die Wahrheit. Aus seinen Händen habe ich vor zehn Jahren den Hirtenstab der Erzdiözese erhalten; die Spur, die er als Bischof legte, durfte ich weitergehen – ihr zu folgen war nicht schwer.
Vergelt‘s Gott, lieber Erzbischof Alois, für all das Gute, das du gewirkt hast! Beten wir für unseren lieben Verstorbenen, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.“
„Erzbischof Alois Kothgasser war ein Vorbild an Sanftmut und ein menschennaher Bischof.“ So gedenkt Kardinal Christoph Schönborn dem Verstorbenen. Er blicke „in Dankbarkeit auf diesen Mitbruder, Lehrer der Theologie und treuen Sohn des heiligen Don Bosco und des Salesianerordens. Wir haben in der Bischofskonferenz seine Gabe der Vermittlung und Versöhnung schätzen gelernt“, hält der frühere langjährige Vorsitzende des österreichischen Episkopats fest. „Er war im besten Sinn des Wortes ein guter Hirt.“
Abschied nehmen
Die Erzdiözese hat ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet. Hier können Sie Ihre persönliche Anteilnahme zum Ausdruck bringen.
eds.at/trauer/kondolenzbuch-erzbischof-alois-
kothgasser
Das Requiem findet am Samstag, 9. März, ab 10 Uhr, im Salzburger Dom statt.
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