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Das Ziel des Projekts: Notreisenden auf Salzburgs Straßen soll eine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit für ihre Habseligkeiten geboten werden. Die Idee einer permanenten und sicheren Unterbringung für das Gepäck von Obdachlosen wurde auf Initiative von Herbert Müller (Obdachlosenseelsorge) und Günther Jäger (KHG) zwischen Universitätspfarre, der diözesanen Wohnungslosenseelsorge und dem Studiengang „Holztechnologie & Holzbau“ der FH Kuchl entwickelt.
Die Boxen werden verschließbar und wetterfest sein und sich in das Stadtbild einfügen, zunächst im Furtwänglergarten neben der Kollegienkirche.
Im Anschluss an die Präsentation der Studierendenentwürfe folgte ein moderiertes Gespräch zur Frage der Situation der notreisenden Roma und der Umsetzungsmöglichkeiten des Projekts. Landeshauptmannstellvertreter a. D. Wolfgang Radlegger (SPÖ) wies auf den europaweit grassierenden Rassismus gegen Roma und Sinti hin, der besonders in den östlichen Nachbarländern tief verwurzelt sei und den Angehörigen dieser Volksgruppe kaum Chancen auf ein würdiges Leben biete. Er zitierte die österreichische Schriftstellerin und Künstlerin Ceija Stojka (1933 – 2013), selbst Angehörige der Lovara-Roma: „Wir wandern nicht – wir werden gewandert.“
Alina Kugler vom Friedensbüro verwies auf die oft gewaltsame Umsiedlung und Vertreibung der Notreisenden auch in Salzburg; Roma würden sich teilweise bewusst unsichtbar machen, aus Angst vor Benachteiligung. Die Akzeptanz dieser Menschen habe sich zwar verbessert, sei aber nach wie vor in der Zivilbevölkerung gering.
Erzbischof Franz Lackner hielt abschließend fest, dass der Einsatz der Kirche für die Armen ein breites „Koalieren“ vieler Stellen ermögliche. Er dankte den Initiatoren Herbert Müller und Günther Jäger, den Studierenden, allen Beteiligten und Anwesenden für den Einsatz. Die Kirche wisse sich zuständig für die Armen und werde sich hier in jedem Fall weiter einbringen.
Christian Stadler, Amtsleiter der Stadtgärten, zeigte sich erfreut über den Startschuss und zuversichtlich, dass durch das Projekt die Situation verbessert werde.
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