Egal, wo man sich in Zell am Ziller, der Taufpfarre Engelbert Kollands, befindet, nichts ist präsenter als jener Glaubensmann, der auf dem Weg zur Heiligsprechung ist. Die eigens gegründete Engelbert-Kolland-Gemeinschaft fördert die Verehrung dieses einzigen in der Erzdiözese Salzburg geborenen Märtyrers.
In Zell am Ziller stößt man beispielsweise in der Pfarrkirche auf ein Porträt des Seligen im Presbyterium, das Taufbecken erinnert an seine Taufe und an dieses schließt die Fatimakapelle zum seligen Engelbert Kolland an. Zudem befindet sich eine Reliquie im Zelebrationsaltar.
Vom Pfarrhof in Zell am Ziller führt der Engelbertlehrpfad entlang der Zillerpromenade zur Filialkirche Ramsau. Seine zwölf Stationen zeigen entscheidende Begebenheiten aus dem Leben des Tiroler Märtyrers, der auf dem Weg zur Heiligsprechung ist, und verbinden diese mit Bibelstellen. Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen Hippach und Zell am Ziller setzten die Lebensstationen künstlerisch um. Auch die Polytechnische Schule Zell war bei der Errichtung des Lehrpfades eingebunden.
Seit gut zehn Jahren ist die „Granatkapelle zum seligen Engelbert Kolland“ am Penken ein beliebtes und beeindruckendes Ausflugs- und Pilgerziel. Sie befindet auf 2.087 Metern Seehöhe östlich des Speicherteiches mit Blick auf die Heimatgemeinde des seligen Engelbert Kolland. Der Blick auf die Kapelle, die idyllische Lage, die Weite rundherum. Es ist eine besondere Stimmung, die hoch oben erlebbar ist. Genauso wie ihre Form, die einem im Zillertal besonders vorkommenden Stein gleicht: dem Granat. Entworfen und umgesetzt wurde dieses Juwel vom Schweizer Architekten Mario Botta: in Kristallform mit zwölf rhombenförmigen Flächen als Holzrahmenkonstruktion.
Über mehrere Wege ist die Granatkapelle gut erreichbar: Von der Bergstation der Finkenberger Almbahn sind es nur noch zehn Minuten zu Fuß, von der Bergstation der Penkenbahn in gut einer Stunde oder von der Bergstation der Kombi-
bahn Penken aus in rund 30 Minuten. Gut trainierte Wanderinnen und Wanderer können von der Zillertaler Höhenstraße, von Finkenberg und von Mayrhofen sowie über den Tiroler Adlerweg Etappe 78 zur Kapelle gelangen. Auch im Inneren haben die geometrischen Formen eine besondere Anziehungskraft. Es ist ein Ort der Einkehr, des Innehaltens, der Stille, des Gebets. Reduziert. Beruhigend wirkt das natürliche Material.
Seit fünf Jahren steht im Pfarrgarten Zell am Ziller ein mehr als 300 Jahre altes Haus: das Wohnhaus der Eltern Engelbert Kollands, die seinerzeit in die Steiermark ausgewandert sind. Es wurde aufwändig von Rachau in der Steiermark ins Zillertal – in jene Pfarre, in der Kolland einst die hl. Taufe gespendet wurde – transferiert, um es vor dem drohenden Abbruch zu schützen. Im Zillertal wurde es saniert und adaptiert. Heute beherbergt es ein Museum, dessen letzter Raum in nächster Zeit fertiggestellt wird. Es zeigt das Leben und Wirken Engelbert Kollands und seine Bedeutung für Menschen unserer Zeit, Zillertaler Bischöfe und Glaubensgestalten sowie sakrale Gegenstände, Kunst und Literatur. Außerdem ist ein Gebetsraum für die ewige Anbetung untergebracht.
Festgottesdienst
Am Sonntag, 7. Juli findet um 9 Uhr beim Pavillon in Ramsau ein Festgottesdienst statt. Daran schließt die traditionelle feierliche Engelbertprozession an. Sie führt über sein Geburtshaus zum Dorfbrunnen und endet bei der Kirche.
Infos: www.engelbert-kolland.at
Aktuelles E-Paper