Faistenau. Seit Wochen herrscht in der Flachgauer Gemeinde Faistenau emsiges Treiben. Die Pfarrkirche zum Hl. Jakobus d. Ä.feiert ihren 700. „Geburtstag“. Das eigens gegründete, achtköpfige Festkomitee unter der Leitung von Matthias Klaushofer mit vielen Helfenden, Bäuerinnen und Frauenbewegung, Pfarrgemeinderat, Heimatverein zur Alten Linde, Trachtenmusikkapelle, Foast Xong, Schulen, ja sogar das Old-Men-Team des Sportvereins – sie alle haben wichtige Aufgaben übernommen und arbeiten an den Vorbereitungen für ein außergewöhnliches Fest.
„Unsere Pfarrkirche ist seit 700 Jahren der Ortsmittelpunkt von Faistenau. Ein Ort der Begegnung zum gemeinsamen Gebet. Viele aktive Christen bilden unsere Pfarrgemeinschaft. Ein wichtiger Teil davon sind unsere Vereine. Sie bereichern das Pfarrleben ganz besonders“, sagt Pfarrgemeinderats-Obmann Josef Ebner und ergänzt: „Wir freuen uns, wenn viele Menschen mit uns feiern – diesen Kraftplatz, an dem sich noch viele Generationen begegnen werden.“
Der Grundstein für die Kirche aus lebendigen Steinen ist Jesus Christus.
Pfarrer Thomas Kunnappallil sieht die Pfarrkirche als Symbol für jene Kirche, über die der Apostel Petrus in seinem ersten Brief schreibt: Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen (1 Petr 2,5a). „Der Grundstein für die Kirche aus lebendigen Steinen ist Jesus Christus. Er gab und gibt uns Halt. Deswegen können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken und allen Herausforderungen mit großem Vertrauen begegnen.“
Ein derart großes Jubiläum ist Anlass, um dankbar innezuhalten und gemeinsam mit Kunsthistorikerin Hemma Ebner zurückzublicken. So waren stundenlange Fußmärsche zum Kirchgang für die Faistenauer bis vor 700 Jahren Normalität. Seit Thalgau 1182 zur Mutterpfarre erhoben worden war, ging von dort die Seelsorge aus, und die Einwohner des gesamten Gebiets besuchten in Thalgau den Gottesdienst. Die Herren von Thurn gehörten als Ministeriale zum engsten Mitarbeiterstab des Salzburger Erzbischofs und verwalteten für diesen als Grundherren das Gebiet von Faistenau. Ihrer Initiative verdankt sich die Gründung einer eigenen Kirche. Das für damalige Verhältnisse große und solide gebaute Gotteshaus wurde Unserer Lieben Frau und dem Hl. Apostel Jakobus d. Ä. geweiht. Die Stiftungsurkunde vom 11. November 1324 versah die Kirche mit einer Reihe von Pfarrrechten, wie Gottesdienstfeier, Spendung der Sakramente und Begräbnisrecht.
Seit 700 Jahren steht nun die Kirche zum Hl. Jakobus d. Ä. im Herzen der Gemeinde Faistenau. Von Bränden, Katastrophenschäden und rigorosen Umbaumaßnahmen blieb sie weitgehend verschont. Dennoch sind die Spuren der Geschichte bis heute erkennbar: Jede Stilepoche leistete ihren Beitrag zur Gestaltung dieses Gotteshauses, ohne die vorangegangenen zu übertrumpfen, sodass im Laufe der Zeit ein harmonisch gewachsenes Gesamtkunstwerk entstanden ist.
teilnehmen
Freitag, 19. Juli (Auftakt)
18 Uhr: Eröffnungsvortrag „Eine Reise durch die Geschichte“ und Präsentation des Kirchenführers
19 Uhr: Kirchenführung
19 Uhr: Agape im überdachten Außenbereich der Pfarrkirche
20 Uhr: Kirchenführung
Samstag, 20. Juli (Jugend trifft Kirche)
14 Uhr: Kinderfest, Zauber- und Clownshow im Pfarrsaal
16 Uhr: Rallye (Aufgaben und Fragen für Familien an verschiedenen Stellen im Dorf)
17 Uhr: Abschluss am Dorfplatz
19 Uhr: Gottesdienst mit der Jugend in der Pfarrkirche
Sonntag, 21. Juli (Patroziniumsfest)
9 Uhr: Festgottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner
11 bis 13 Uhr: Konzert der Trachtenmusikkapelle Faistenau, ganztägig Jakobikirtag, Dorffest
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