Was genau zwischen den Anrufenden am anderen Ende der Telefonleitung und dem Priester besprochen wird, bleibt natürlich ein Geheimnis. Das gebietet die Diskretion. Aber was sind grundsätzlich die Themen, die den Gläubigen in einer telefonischen „Aussprache“ nach dem Live-Gottesdienst am Herzen liegen? „Die meisten bedanken sich, dass es überhaupt solche Übertragungen gibt, weil sie sonst – oft aus gesundheitlichen Gründen – keine Möglichkeit hätten, den Gottesdienst zu verfolgen“, schildert Prior Jakob Auer nach einer Übertragung aus St. Peter. „Dann gibt es noch viele ältere Menschen, vor allem Frauen, die das Bedürfnis haben, dass jemand für ihre Kinder betet, weil diese zum Beispiel an Krebs oder anderen schweren Krankheiten leiden. Und natürlich ist in dieser Altersgruppe die Einsamkeit ein großes Thema.“
Vom Seelsorger am Telefon sei da sowohl menschlicher als auch geistlicher Zuspruch gefragt – vom Versprechen, die Bitten der Anrufenden in die Gebete der Klostergemeinschaft einzuschließen, bis zu praktischen Ratschlägen gegen die Vereinsamung. „Ob man zum Beispiel den Kontakt mit Nachbarn intensivieren oder regelmäßig mit Verwandten telefonieren kann. Und natürlich versuchen wir, die Perspektive des Glaubens aufzuzeigen“, betont P. Jakob Auer den spirituellen Aspekt.
„Führe uns nicht in Versuchung“
Einige Anrufer wollen eher allgemein ihre Kirchenkritik loswerden, andere stellen ganz konkrete Fragen, zum Beispiel, warum es im Vaterunser „Und führe uns nicht in Versuchung“ heißt? „Die Frage, warum uns Gott in Versuchung führen sollte, ist immer wieder ein Thema unter den Gläubigen. Eine geänderte Übersetzung auf ,Verlasse uns nicht in der Versuchung‘, wie es sie bereits in Italien gibt, hat einige Fürsprecher“, weiß der Prior aus den letzten Gesprächen, die auch ihn theologisch herausfordern.
Die Kontaktaufnahme wird nach fast allen Live-Messen angeboten, am 21. Juli mit Bischofvikar Gerhard Viehhauser.
Der Gottesdienst zum Festspiel-Eröffnungswochenende wird am 21. Juli ab 10 Uhr live aus dem Salzburger Dom auf Radio Ö-Regional übertragen. Mit der Gemeinde feiern Bischofsvikar Gerhard Viehhauser und Diakon Dino Bachmeier die heilige Messe.
Musikalisch wird unter der Leitung von Domkapellmeisterin Andrea Fournier Mozarts „Missa brevis“ (KV 192) erklingen, welche dieser 1774 für Sonntage und kleinere Feiertage im Salzburger Dom komponiert hat. Sie gilt als „Glanzpunkt von Mozarts Jugendmessen“ (Bärenreiter Verlag). Ausführende sind der Domchor, die Jugendkantorei am Dom und Domorganistin Judith Trifellner-Spalt.
Aussprache: Eine telefonische Kontaktaufnahme mit Bischofsvikar Gerhard Viehhauser ist im Anschluss an den Gottesdienst von 11.15 bis 12.15 Uhr unter der Nummer 0662/8047-1020 möglich.
Aktuelles E-Paper