Aktuelles E-Paper
Das Plainer Gnadenbild, auf dem Maria zärtlich den Schleier vom Jesuskind lüftet, wird auch auf vielen Andachtsbildchen, ja Hausfassaden verehrt. Es stammt von einem unbekannten bayerischen Maler. So lieblich diese Weihnachtsszene ist, so abenteuerlich die Vorgeschichte: Vor brandschatzenden schwedischen Soldaten im 30-jährigen Krieg wurde das Bild anno 1633 aus den Flammen „wundersam gerettet“, bei einem Bäcker im niederbayerischen Dorf Regen. Der Salzburger Gewerke Rudolf von Grimming auf Schloss Müllegg (heute St.-Johanns-Spital) brachte es hierher und ließ es um1650 auf dem Plainberg zur Verehrung aufhängen, wo es bald von überall her wegen seiner Wundertätigkeit aufgesucht wurde. „Ein krummgeborener Mann, auf allen vieren krichend“ kann plötzlich aufrecht stehen und seinem Beruf als Binder nachgehen.
Aber, wiewohl alle drei Stadtwundärzte keinerlei Erklärung finden, will das erzbischöfliche Konsistorium lange nicht zulassen, von einem „Wunder“ zu reden. Doch der hilfesuchende Zulauf mit allen möglichen Anliegen wuchs ständig und blieb selbst aufrecht, als inzwischen eine Kopie zur Verehrung stand. Denn Grimming nahm das Original in seine Eremitage nach Schwaben mit. Eine volle Kassa ermöglichte früh den Bau einer Kapelle – samt „Krämerladen“. Dann schritt jedoch Erzbischof Max Gandolph von Kuenburg (1668 – 87) zur Tat: eine mächtige Kirche – für 2.000 Pilger. Anno 1674, also vor 350 Jahren hat er sie schließlich geweiht.
Bald wurde sie der Benediktiner-Universität überantwortet, zu deren Finanzierung der Wallfahrtsbetrieb ein Wesentliches beitrug. Seit 1826 liegt die Seelsorge in den Händen der Patres von St. Peter.
1676 kehrte das echte Gnadenbild nach Salzburg zurück, aber erst seit 1732 thront die „Maria, Mutter vom guten Trost“ auf dem Hochaltar.
In der 1681 konstituierten „Maria Trost–Bruderschaft“ ließen sich bereits in den ersten 150 Jahren über 32.000 Mitglieder einschreiben: darunter 14 Bischöfe, 67 Äbte, 14 Äbtissinnen und Kaiserin Eleonora. Auch der „Kalvarienberg“ mit der Leidensgeschichte Christi am Südhang entstand dank vieler Wohltäter. Papst Benedikt XIV. hat die beiden Krönchen geweiht, die 1751 angebracht wurden. Zur meistbesuchten Wallfahrtskirche der Erzdiözese strömten auch Wallfahrer aus ganz Österreich, Bayern sowie aus Böhmen. Schon ab 1764 und noch immer wird in Maria Plain gerne geheiratet.
Laut den „Mirakelbüchern“ der Jahre 1652 – 1767 fanden 268 Gebetserhörungen statt. Selbst „zerstrittene Ehleut“ riefen die Gottesmutter an.
Heute kommen 200 Gläubige und mehr an Sonn– wie Festtagen zur Plainer Mutter Gottes, so P. Winfried Bachler, den nun P. Petrus Eder als Superior ablöst.
Das Gnadenbild von Maria Plain
wissens
wert
Eröffnung der Festwoche
Do., 8. August, 18 Uhr:
Statio in Bergheim und Bittgang nach Plain
19 Uhr: Festgottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner
Prozession und Wallfahrt:
Do., 15. August, 14 Uhr:
Hochfest Mariä Himmfelfahrt, Treffpunkt Plainbrücke
15 Uhr: Feierliches Amt mit Marienweihe der Erzdiözese
Alle Festgottesdienste finden Sie auf unserer Terminseite 21 im Rupertusblatt.
Aktuelles E-Paper