Wallfahrten daheim statt pilgern in der Ferne

Jakobsweg in Spanien, Franziskusweg in Italien, überfüllte Quartiere statt Selbsterfahrung? Wie wäre es mit einer kleinen Wallfahrt zu Hause? Die Dekanatswallfahrt in Werfenweng ist eine davon.

Monika Hölzl

Werfenweng. Zweifelsohne ist es reizvoll auf Klippen entlang am Meer zu pilgern, nur mit dem Nötigsten am Rücken zu sich selbst und zu Gott zu finden. Aber haben nicht auch unsere Natur, die Berge und die Stille auf den Waldwegen etwas für sich? Kann man Gott nicht einfach an einem Tag gleich in der Heimat ganz nah zu sich holen?

Ein klares Ja hat Christine Huber für diese Idee. Sie ist Pfarrgemeinderatsobfrau in Werfenweng und organisiert die alljährliche Altenmarkter Dekanatswallfahrt im Pfarrverband Werfen mit. Sie führt in die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Werfenweng. Für die Sportlichen startet die Wallfahrt um 6.30 Uhr beim Ecopoint in Pfarrwerfen und verläuft über den Wenger Graben nach Werfenweng. Es sind zwar nur fünfeinhalb Kilometer, doch die 350 Höhenmeter machen die Strecke anspruchsvoll. Um 8.30 Uhr treffen die Pilger am Gschwandtanger in Werfenweng auf die anderen Wallfahrer, ziehen mit der Trachtenmusikkapelle und einer Ehrensalve der Kameradschaft in die Pfarrkirche ein und feiern einen Gottesdienst. Natürlich darf auch das „Werfenwenger Wallfahrtslied“ von Pfarrer Joseph Pichler aus den 1960er-Jahren nicht fehlen.

„Unser Gnadenmutterbild zeigt die Mutter mit dem Kind, wurde 1510 geschnitzt und ist in den Altar eingebaut“, beschreibt die PGR-Obfrau. Die Kirche selbst wurde wahrscheinlich am 8. September 1509 von Erzbischof Leonhard von Keutschach zu Mariä Geburt eingeweiht. „Zu unserer Gnadenmutter kommen immer noch viele Menschen mit ihren Anliegen, mit Seelenschmerzen, aber auch mit Dank, wie es sich für eine richtige Mutter gehört.“

Die Dekanatswallfahrt nach Werfenweng gebe es schon ewig. Früher sei sie ein Fixpunkt im Jahreskreis gewesen, dafür hätten die Bauern alles liegengelassen. „Mir ist es wichtig, auch mit Kleinigkeiten zufrieden zu sein, bei einer Wallfahrt daheim kann man etwas für den Seelenfrieden tun, den Zusammenhalt mit Familie und Pfarre spüren“, lädt Christine Huber zu einer wohltuenden Auszeit ein.

teilnehmen

Dekanatswallfahrt Altenmarkt, Sa., 7. September, Treffpunkt: 6.30 Uhr, Ecopoint Pfarrwerfen oder 8.30 Uhr, Gschwandtanger Werfenweng. 9 Uhr: Wallfahrergottesdienst, Pfarrkirche Werfenweng.