Salzburg. Nur alle 100 Jahre wird sie in diesen Dimensionen gefeiert: die 1624 – vor genau vier Jahrhunderten – zur Salzburger Stadt- und Landesmutter ernannte Erentrudis, die seit 1986 neben Rupert und Virgil auch als Diözesanpatronin verehrt wird. Dementsprechend groß war vergangenen Sonntag die Zahl der Feiernden. Angeführt vom Schrein mit den Reliquien der Heiligen zogen sie nach Gebeten im Stift Nonnberg zum Erentrudis- und Erntedank-Festgottesdienst im Dom und danach zum Stadtfest ins Nonntal.
Die Erhebung der ersten Äbtissin des Stifts Nonnberg zur Landesmutter fiel in die Zeit von Erzbischof Paris Lodron (1586 – 1653), über den der heutige Erzbischof Franz Lackner in seiner Festpredigt sagte: „Er hat die Bedeutung dieser Lichtgestalt unseres Glaubens neu erkannt und neu für seine und alle Zeiten festgesetzt.“ Erentrudis stünde neben Rupert und Virgil „am Beginn der Geschichte unserer Diözese.
Sie möge uns, unser Land, unsere Diözese mit ihrer Fürsprache begleiten.
Auf ihrer Spur haben durch Jahrhunderte hindurch die Benediktinerinnen auf dem Nonnberg die Nachfolge Jesu angetreten. Sie haben dieses Land mit Gebet begleitet, sie haben geholfen, es zu erschließen, sie haben sich um die Armen und Bedürftigen gesorgt. Das benediktinische Erbe, das am Ende der Antike seine Entfaltung fand, ist uns in Salzburg gleich doppelt erhalten geblieben. Es ist daher erfreulich zu sehen, dass seine Traditionen weiter bestehen, und dass die Landesmutter Erentrudis in diesem Jahr zur gebührenden Ehre kommt und von so vielen gefeiert wird. Sie möge uns, unser Land, unsere Diözese und vor allem ihre Schwestern vom Nonnberg mit ihrer Fürsprache begleiten“.
Das Erentrudisfest wurde ökumenisch gefeiert – mit Äbtissin Veronika Kronlachner (Nonnberg), Erzabt Korbinian Birnbacher (St. Peter), Abtpräses Johannes Perkmann (Michaelbeuern), Dechant Alois Dürlinger (Salzburg Zentralraum), Vertreterinnen und Vertretern weiterer Ordensgemeinschaften und kirchlicher Institutionen sowie auch der griechisch-orthodoxen und Neuapostolischen Kirche. Aus der Politik gratulierten unter anderem Landeshauptmann Wilfried Haslauer (Salzburg) und Landtagsabgeordnete Katrin Brugger (Tirol).
Prozession mit dem Reliquienschrein vom Nonnberg herab bis zum Salzburger Dom
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