Er war ein Schnitzer, ein wirkungsvoller Künstler, Visionär und ein tiefgläubiger Mensch – der „Krippenvater des Tiroler Unterlands“: Johann Seisl. „Wörgl hat ihm viel zu verdanken. Er engagierte sich sozial, in Pfarre und Gemeinde, bereicherte das Leben und die Gemeinschaft. Seisl entwarf unser heutiges Wappen, erhielt eine päpstliche Auszeichnung und nach ihm ist eine Wörgler Straße benannt“, schwärmt Hans-Peter Gruber von den Wörgler Krippelern, der sich eingehend mit seinem „Nachbarn“ und Vorbild, dessen Leben und Werk beschäftigte und einige seiner Werke restauriert hat.
Hans-Peter Gruber (r.) bei der Eröffnung kurz vor Weihnachten. EB Franz Lackner wird die Kapelle am 28. März 2025 ab 16 Uhr einweihen.
Krippenschauen in der Dalln-Kapelle
Den Neubau der Kapelle nach den ursprünglichen Plänen von 1889/1890 machten private Sponsoren, die Stadtgemeinde Wörgl und die bauausführenden Firmen möglich. Pünktlich vor Weihnachten wurde sie fertiggestellt und eröffnet. „Dort kann man die eingebaute Spitalskrippe von Johann Seisl, die den Altarraum dominiert, bewundern und sich mit seiner Biografie in vier Lebensabschnitten vertraut machen. Zu sehen ist auch ein Holzkreuz, das der in der Wildschönau wohnhafte Pfarrer Hans Kurz gestiftet hat“, erzählt Hans-Peter Gruber über die neue Seisl-Gedenkstätte. Den Innenraum, der seinem großen Krippenbauvorbild gewidmet ist, hat er entworfen sowie schlicht und modern gestaltet: „Die neue Kapelle ist ein gut erreichbarer, schöner Ruheplatz, den sich Seisl verdient hat“, so Gruber.
Die Spitalskrippe von Johann Seisl dominiert den Altarraum der neuen Dalln-Kapelle.
Geschnitzte Dachbalken vom Dallnhof, Seisls Elternhaus, restaurierte und installierte Hans-Peter Gruber vor dem Seisl-Glasfenster.
Hans-Peter Gruber gestaltete die Biografie Seisls in vier Lebensabschnitten.
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