Salzburg ist Heimat verschiedener christlicher Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften. Im Geiste der Verbundenheit lud Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender des Salzburger Sektionskomitees der Stiftung Pro Oriente in der vergangenen Woche zum Ökumenischen Empfang im Kardinal-Schwarzenberg-Saal. Das Treffen stand im Zeichen des 1.700-Jahre-Jubiläums des Konzils von Nizäa, das als erstes ökumenisches Konzil einst wesentliche Grundlagen des christlichen Glaubens definierte. Erstmals zugegen war auch die Neuapostolische Kirche mit Evangelist Wolfgang Pechhacker.
In seiner Begrüßung ging der Erzbischof auf sein Erleben der Weltsynode ein. Sie habe durch die Präsenz von Delegierten aus allen Erdteilen gezeigt, dass „das Evangelium bis an die Enden der Erde“ gelangt sei. Das Abschlussdokument, das Papst Franziskus umgehend in das Lehramt aufgenommen habe, müsse nun zum „instrumentum laboris“ für eine offene Kirche werden, die sich auch Anders- und Nichtgläubigen gegenüber nicht verschließt. „Wir können uns nicht aussuchen, mit wem wir unterwegs sein wollen. Synodalität ist keine Einbahnstraße“, mahnte der Erzbischof. Mit Blick auf die Ökumene, für die das Nizäa-Jubiläum auch mit einem gemeinsamen Ostertermin und dem Heiligen Jahr in der katholischen Kirche zusammenfällt, fragte Lackner: „Könnte das nicht der Kairos auch für uns sein, wenn wir in ökumenischer Vielfalt und Verbundenheit Zeugnis geben von der Menschenfreundlichkeit Gottes, wie sie sich in Jesus Christus gezeigt hat?“
Als Referent des Ökumenischen Empfangs beschäftigte sich Anton Bucher von der Universität Salzburg mit der Frage „Woran glaubt die österreichische Jugend“ (siehe Interview). Dabei führte der Professor für Religionspädagogik aus, dass die Jugend heute anders als früher glaube. Sie sei weniger gebunden an konkrete Institutionen und konkrete Inhalte, aber ein religiöses Bewusstsein und vor allem ein Glaube an Werte wie Treue, Familie und sinnstiftende Tätigkeiten sei nach wie vor deutlich festzustellen.
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