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Papst Franziskus ist für mich...
...ein leidenschaftlicher Mensch, der sich nicht um Konventionen kümmert – der mehr Mensch als Papst ist. Ich bin ja selbst Franziskanerin und es war für mich eine Riesenfreude, als er den Namen Franziskus angenommen hat. Dass der Geist des heiligen Franziskus Programm für sein Leben geworden ist. Er hat gleich zu Beginn Akzente gesetzt, etwa für die Armen und die Flüchtlinge, und so ist es geblieben. Natürlich hatte ich auch Erwartungen, dass sich einige Themen in der Kirche schneller ändern – was die Frauen oder den Klerus betrifft. Aber ich sehe auch, dass er schon Schritte gemacht hat. Die Richtung stimmt für mich.
Sr. Franziska König HSF, Halleiner Schwestern Franziskanerinnen
…eine inspirierende Herausforderung. Wenn er uns auffordert, an die Ränder zu gehen, stehe ich vor der herausfordernden Frage, was das für mich in meiner Arbeit als Theologe konkret heißen kann. Zugleich inspiriert es mich, die üblichen Bahnen zu verlassen und Neues auszuprobieren. Für die Zukunft wünsche ich ihm, dass die Schwere von Amt und Alter nicht allzu sehr auf ihm lastet. Kurz gesagt: Ich wünsche ihm Gesundheit und Leichtigkeit!
Martin Dürnberger, Obmann der Salzburger Hochschulwochen
...seit seinem ersten Tag ein Hoffnungsschimmer für eine Kirche, die sich nicht mehr mit aus der Zeit gefallenen Moralvorschriften selbst im Weg steht. Rückenwind aus Rom für eine menschenfreundliche Kirche, die an der Seite der Schwachen steht, die Verantwortung für die Schöpfung übernimmt und Synodalität stärkt, war für mich – nach jahrzehntelangem Engagement in der Kirche – neu. Ich wünsche Papst Franziskus für die Zukunft viel Kraft, damit er nicht nur seine gesundheitlichen Probleme überwindet, sondern auch Verbündete für seine Reformen findet. Dann braucht er vielleicht seinen manchmal verstörenden (Galgen-)Humor weniger einsetzen und der Franziskus-Effekt hält an.
Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg
...ein spannender Theologe, der in manchen Belangen mega mutig ist. Dass er die Ortskirchen auffordert, selbst Lösungen für die Probleme vor Ort zu finden, ist natürlich eine Herausforderung, aber ich glaube, es kann nur so gehen – indem wir in kleinen Schritten, vorsichtig und achtsam, diesen Weg anfangen. Als junger Mensch denke ich mir, es könnte einiges so viel schneller gehen. Aber die Realität ist, dass man als ganze Kirche zusammenhalten muss – wie es auch im Apostolischen Schreiben „Christus vivit“ steht. Die Jugend geht vor und die Kirche muss nachkommen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir diesen Papst haben, weil er nicht sagt „Das geht nicht“, sondern weil er es probiert und Freiräume schafft. Ich wünsche ihm auch in Zukunft viele coole Ideen und die Begleitung des Heiligen Geistes für alles, was auf seinem Weg noch kommt.
Magdalena Weigl, Vorstandsmitglied der Katholischen Frauenbewegung Salzburg
…ein Papst, der zurück zu den Ursprüngen geht und der Kirche wichtige Worte zurückbringt, zum Beispiel: Barmherzigkeit, Mission, Hinausgehen. Mit der Wahl des Namens Franziskus und dem, was er in den ersten Wochen gesagt hat – bis hin zum Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ – war sein Programm von Anfang an klar. Er beruft sich auf Franz von Assisi. Das ist für ihn der Mann, der für den Frieden lebt, der die Schöpfung liebt und bewahrt und der sich für die Armen einsetzt. Das sind Themen, die für ihn wichtig sind – wie auch die Synodalität. Die Kirche braucht eine neue Dynamik und eine Weiterentwicklung. Ich wünsche Papst Franziskus, dass er aus der Vielfalt der synodalen Kontinentalkonferenzen einen gemeinsamen Schub nach vorne zusammenbringt. Dass seine Symbolkraft nun auch in Entscheidungen mündet.
Markus Roßkopf, Referent für Weltkirche, Erzdiözese Salzburg
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