Salzburg. Die allgemeine Teuerung und die monatlichen Vorschreibungen für Energie sind im vergangenen Jahr um 30, zum Teil sogar bis zu 100 Prozent angestiegen. Diese Tatsache lässt niemanden kalt, nahezu alle spüren diese Mehrkosten. Menschen mit niedrigerem Einkommen jedoch sind meist sehr stark betroffen. „Sie leben oftmals in älteren Wohnungen, die veraltete und energieintensive Öl- oder Stromheizungen haben. Dazu kommen mangelnde Dämmung und Elektrogeräte mit schlechter Energieeffizienz“, erklärt Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg. Mehr als 18.000 Haushalte, das sind 6,4 Prozent der in Salzburg lebenden Menschen, können ihr Haus oder ihre Wohnung nicht angemessen warmhalten. „Eine nicht beheizte Wohnung im Winter, Energiekostenrückstände, Schimmel und feuchte Wohnräume oder schlichtweg kein Zugang zu Strom in den eigenen vier Wänden führen zu gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Notlagen.“
Um dem entgegenzuwirken berät die Caritas Salzburg ab sofort – mit Mitteln aus dem Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung – zum Thema Energiesparen. Zudem können alte E-Geräte wie Waschmaschine, Kühlschrank oder Geschirrspüler getauscht werden.
„Die Leute kommen nicht zu uns, und wollen eine Energieberatung. Sie kommen, weil sie finanzielle Probleme haben. Bei einem Besuch klären wir ab, woher diese Probleme kommen und sehen, dass dies meist mit den Teuerungen der Energie einhergeht.Das ist gerade eines der dringlichsten Themen. Aus diesem Grund haben unsere Sozialarbeiter Schulungen zum Energieberater bekommen“, sagt Torsten Bichler, Caritas Bereichsleiter für Soziale Arbeit, Beschäftigung und Solidarität.
Schulden zu tilgen, sei nur eine scheinbare Lösung und nimmt den Menschen die Motivation einen Energieberater ins Haus zu lassen. Nun aber können die Sozialberater umfassend zur Seite stehen. „Wenn jemand merkt, er kommt bei den Zahlungen in Schwierigkeiten, raten wir, nicht zuzuwarten, sondern sich früh genug bei uns zu melden. Je eher jemand zu uns kommt, desto geringer ist dann der Schaden“, rät Torsten Bichler.
Nachhaltig und dauerhaft entlastet
Die Caritas Sozialberatung bietet eine Erstberatung zum Thema Energiesparen nach Anmeldung. Dabei wird die finanzielle Situation geprüft. „Nothilfe ist das eine – wenn zum Beispiel jemand die Jahresabrechnung nicht bezahlen kann“, sagt Caritasdirektor Johannes Dines. „Wir wollen jedoch dauerhaft und nachhaltig helfen. Mit der Energiesparberatung und dem Gerätetausch können wir den Energieverbrauch und die laufenden Ausgaben senken und so die Situation dauerhaft stabilisieren.“
Als „energiearm“ gelten einerseits Haushalte mit überdurchschnittlich hohen Ausgaben für Energie und niedrigem Haushaltseinkommen. Das heißt, der Energiekostenanteil liegt über zehn Prozent des Haushaltseinkommens. Andererseits betrifft es Haushalte, die ihre Wohnung nicht angemessen warmhalten können, die also Energiekonsum vermeiden müssen. Besteht Anspruch auf die Energiesparberatung, kommen speziell geschulte Mitarbeitende nach der Abklärung der Lebenssituation in den Haushalt und klären vor Ort auf, zum Beispiel zum richtigen Lüften, zur Reduktion des Warmwasserverbrauchs oder zur Abdichtung der Fenster und Türen.
Derzeit kann es bei der Sozialberatung der Caritas Salzburg zu Wartezeiten kommen. Dies gilt auch bei Anrufen. „Mehr Personal wäre nötig, um die Menschen in Not unterstützen zu können. Dafür sind Spenden nötig, denn die Sozialberatung ist zum größten Teil spendenfinanziert“, erklärt Johannes Dines.
Infos zur Energiesparberatung finden Sie unter: www.caritas-salzburg.at
Menschen, die keine Möglichkeit haben, persönlich vorbeizukommen, können sich online erkundigen unter: https://sozialberatung-salzburg.caritas-wegweiser.at
Aktuelles E-Paper