Hallein. 2021 von Papst Franziskus eingeführt, begeht die katholische Kirche am 23. Juli zum dritten Mal den Welttag der Großeltern und älteren Menschen. Viele Halleiner und Dürrnberger werden dabei auch an ihren langjährigen Pfarrer Anton Rudolf denken – inklusive Gratulationen zum mittlerweile 103. Geburtstag, den der älteste Priester der Erzdiözese am 4. Juli feierte. Das hohe Alter sei „eine Freude und ein Geschenk“, sagt der direkt neben der Stadtpfarrkirche Hallein wohnende Geistliche beim Rupertusblatt-Besuch. Ein geheimes Rezept dafür fällt ihm nicht ein, es sei wohl „Bestimmung“, erklärt Rudolf mit einem Blick nach oben.
Die Zimmerwände – mit Bildern von Heiligen, Kirchen und einer Weltkarte – verraten bereits beim Eintreten einiges über den Bewohner. Pfarrer Anton war nicht nur ein begeisterter Bergsteiger, sondern hat auch leidenschaftlich die ganze Welt bereist – oftmals auf den Spuren des von ihm besonders verehrten Apostels Paulus. „Wenn ich dachte, dort möchte ich hin, habe ich es mir einfach angeschaut. Was das Leben von Paulus anbelangt, gibt es kaum einen Ort im Neuen oder Alten Testament, an dem ich nicht gewesen bin“, erinnert sich der pensionierte Seelsorger.
Der von Franziskus eingeführte Welttag der älteren Menschen sei eine wichtige Sache, überhaupt „können wir froh sein, dass wir jetzt so einen Papst haben“, lobt Anton Rudolf die Volksnähe und Weltoffenheit des amtierenden Pontifex. Immerhin habe er bei neun verschiedenen Päpsten auch schon andere Zeiten erlebt – etwa unter Pius XII. (Papst von 1939 bis 1958).
Die gegenseitige Wertschätzung der Generationen lebt er vor, wenn er über die Jugend spricht: „Junge Menschen haben nicht so viel Lebenserfahrung, aber sie sind in keiner Weise schlechter als die Alten. Manches machen sie besser, manches gefällt einem halt nicht so.“ In seine regelmäßigen Gebete schließe er auf jeden Fall alle Menschen ein, das sei für Christen selbstverständlich.
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