Salzburg. Suri ist der Liebling im Seniorenheim Nonntal. Alle im Haus haben die Labradormischlingsdame ins Herz geschlossen. Seit sie vier Monate alt ist, darf sie mit Frauchen Ulrike Pehab mit ins Heim. Die Salzburgerin ist dort seit 15 Jahren Diplomkrankenschwester. Der süße Fellknäuel ist inzwischen zwölf. Sein Platz ist im Büro unter dem Schreibtisch.
„Eine Bewohnerin im Rollstuhl kommt Suri regelmäßig besuchen. Dann ist kuscheln und streicheln angesagt. Manchmal lade ich auch die Menschen ein, zu uns ins Büro zu kommen. Das fördert die Mobilität und sorgt für Abwechslung“, erzählt Schwester Ulrike. „Eine Dame bringt immer Leckerli mit. Suri kennt sie schon und begrüßt die Frau schwanzwedelnd und gibt artig die Pfote. Das wiederum zaubert der Bewohnerin ein Lächeln ins Gesicht. Auch kurze Begegnungen entfalten schon ihre Wirkung.“
Es komme aber auch vor, dass Suri mit in ein Zimmer kommt, vor allem dann, wenn die Leute nicht mehr so weit gehen können. Es sei berührend zu beobachten, wie die älteren Menschen auf den Vierbeiner reagieren. „Suri legt vorsichtig den Kopf an den Bettrand, damit die Leute sie kraulen können.“ Aus Erfahrung weiß Ulrike Pehab, dass Tiere eine beruhigende Wirkung auf die älteren Menschen haben. Das Berühren, das Streicheln, hat Einfluss auf das Wohlbefinden.
Nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, auch die Mitarbeitenden im Seniorenheim, möchten Suri nicht mehr missen. Gerade an besonders fordernden Tagen sei die Zuwendung der Hündin eine Wohltat. Sie schenkt Momente der Entspannung und zumindest für eine kurze Zeit scheint der Stress vergessen.
„Bewohnerinnen und Bewohner dürfen eigene Tiere bei uns im Heim halten. Dabei gilt eine interne Richtlinie, dass eine Person genannt werden muss, die sich um das Tier kümmert, wenn dies nicht mehr möglich ist, oder wenn der Mensch verstirbt“, erklärt Christian Kagerer, Heimleiter im Seniorenheim Nonntal. Grundsätzlich sei es in allen fünf städtischen Heimen in Salzburg erlaubt, Tiere zu haben.
In Nonntal waren bereits einige Tierarten zuhause, angefangen von Fischen und Meerschweinchen, über Katzen und Hunde bis hin zu Vögeln. „Wir hatten auch einen Hauskater. Karli ist uns zugelaufen. Er wurde von den Mitarbeitenden liebevoll versorgt und von den Menschen, die bei uns wohnen, verwöhnt. Eine Bewohnerin hat viel besser einschlafen können, wenn Karli bei ihr war“, erinnert sich der Heimleiter. „Als er dann gestorben ist, waren wir alle sehr traurig“, sagt er wehmütig. Er sei ein besonderes Tier gewesen, das mit seiner Anwesenheit viel Freude in den Alltag aller gebracht hat.
Heimleiter Christian Kagerer mit Vogelbesitzerin Paula Nedwed.
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