RB: Zum bereits bekannten Service des Katholischen Familienverbandes Leih- und Wunschgroßeltern zu vermitteln, startet nun das „Projekt Babysitter mit Herz“. Was kann man darunter verstehen?
Julia Ortmann-Radau: Der Katholische Familienverband Salzburg und Tiroler Unterland vermittelt seit 27 Jahren Leih- beziehungsweise Wunschgroßeltern an junge Familien. Mit diesem Service unterstützen wir Eltern, die regelmäßig oder gelegentlich eine innerfamiliäre Kinderbetreuung benötigen. Als Ergänzung und auch vor allem wegen der hohen Nachfrage nach Kinderbetreuung, möchten wir in Zukunft auch junge Menschen für die innerfamiliäre Kinderbetreuung gewinnen. Die Babysitterin kommt – je nach Vereinbarung – regelmäßig oder auch nur ab und zu in die Familie zur Betreuung des Kindes.
RB: Wie unterscheidet sich dieser Dienst vom klassischen Babysitting?
Julia Ortmann-Radau: Bei unseren Babysitterinnen soll es nicht nur um einen punktuellen Einsatz gehen, sondern es ist erwünscht, dass sich, ähnlich wie bei den Leihomas, eine Bindung zur Familie und zum Kind entwickelt. Wichtig ist dabei die Bereitschaft, auch eine länger anhaltende Beziehung zwischen dem Kind, den Eltern und der Babysitterin entstehen zu lassen. Der gute Kontakt zur Familie steht im Mittelpunkt und ein freundschaftliches Verhältnis zur Familie wäre das Ziel. Dieser Aspekt unterscheidet unseren Dienst von der Tätigkeit einer klassischen Babysitterin.
RB: Bekommen Interessierte eine spezielle Schulung?
Julia Ortmann-Radau: Ja, die angehenden Babysitterinnen bekommen, wie auch unsere Leihomas, ein Basisseminar. Dabei werden unter anderem Themen wie sichere Bindung, Erziehung, Entwicklung, Achtsamkeit, Spielen und Kommunikation mit Kindern behandelt. Zusätzlich bieten wir einen Erste-Hilfe-Kurs an, falls dieser noch nicht absolviert wurde. Ebenso wird eine Haftpflichtversicherung über uns abgeschlossen.
RB: Gibt es Altersgrenzen bei den zu betreuenden Kindern beziehungsweise bei den Bewerberinnen?
Julia Ortmann-Radau: Bei den Kindern gibt es keine Altersgrenze. Die Babysitterinnen sollten mindestens 17 Jahre alt sein.
RB: Kümmert sich die Babysitterin jeweils nur um das Kind, um die Kinder einer Familie oder kann sie an mehreren Stellen eingesetzt werden?
Julia Ortmann-Radau: Das hängt ganz davon ab, wie viel Zeit sie investieren kann. Grundsätzlich ist es aber möglich, dass sie mehrere Familien unterstützt.Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf Interessentinnen, die unsere Familien unterstützen werden.
RB: Wo kann man sich bei Interesse hinwenden?
Julia Ortmann-Radau: Am 7. Mai wird es um 14 Uhr eine erste Informationsveranstaltung bei uns im Katholischen Familienverband in der Hellbrunner Str. 13 b, Salzburg geben.
Julia Ortmann-Radau, Organisationsreferentin des Katholischen Familienverbandes Salzburg
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