Ehejubiläum als gemeinsames Erlebnis

Seit drei Jahren organisiert der Pfarrverband Thiersee–Landl den „Jubelsonntag“. „Bei der Pfarrgemeinderatssitzung stieß die Idee eines Gottesdienstes für Ehejubiläen nach dem Beispiel der Wildschönau auf offene Ohren“, erzählt Brunhilde Egerbacher. Vor kurzem lud die Pfarre erneut Frischvermählte und Ehepaare mit einem halbrunden oder runden Jubiläum zwischen fünf und sechzig Jahren zu diesem besonderen Sonntagsgottesdienst ein.
„Anfangs waren die Paare zurückhaltend. Sie freuten sich über die Einladung, wollten aber während des Gottesdienstes nicht ‚auffallen‘ oder zum Altarraum hinausgehen.

Mittlerweile freuen sie sich sehr, feiern mit, sind stolz auf ihr persönliches Jubiläum und Teil der Feiergemeinschaft zu sein“, führt die Pfarrgemeinderatsobfrau aus, die in diesem Jahr selbst ihre Goldene Hochzeit feiern durfte.

Berührende Gemeinschaft
„Es war berührend, sich neben so vielen Paaren die Hand zu reichen, das Eheversprechen zu erneuern, ein Gebet zu lesen, sich an damals zu erinnern, wenn eine Kerze stellvertretend für alle Paare entzündet wird oder beim ‚Vater unser‘ alle um den Altar stehen“, beschreibt Brunhilde Egerbacher, die auch bei den Vorbereitungen und der anschließenden Agape mitanpackte.

Es ist berührend, Teil einer so besonderen Gemeinschaft zu sein.

Begeisterte Jubelpaare
Für sie ist der „Jubelsonntag“ ein schönes gemeinschaftliches Ereignis und eine Chance, die Kirche „zu füllen“, Menschen neu für den Glauben zu begeistern, sodass sie Kirchliches wieder gerne leben. Das bekräftigen die positiven Rückmeldungen: „Einfach nur wunderschön!“, „Toll, dass ihr euch das antut!“, „Das hat unser eigenes Fest am Jahresende perfekt abgerundet.“ – Außer es wurde ein Paar vergessen. „Das kommt leider vor, weil wir aufgrund des Datenschutzes keine Informationen von der Gemeinde erhalten und jedes Paar aus dem Pfarrarchiv einzeln ausheben. Dazu kommt, dass Einladungen nicht versendet, sondern nur persönlich übergeben werden dürfen – und das im ganzen Pfarrverband“, zeigt die Pfarrgemeinderats-Obfrau auf. In jedem Fall war es vor kurzem ein richtiger Feiertag für alle – an dem sich einige sogar noch beim Mittagessen trafen und aufeinander anstießen.