Vielfalt in einer Gesellschaft ist eine Stärke. Wir können von jeder Kultur etwas lernen. Davon sind Mónica Ladinig und Eliana Bonilla überzeugt. Beide sind als junge Frauen zum Studium und als Aupair aus Südamerika nach Salzburg gekommen. Sie sind geblieben, gründeten Familien.
„Ich habe nun schon die Hälfte meines Lebens in Salzburg verbracht“, sprudelt es aus der gebürtigen Peruanerin Mónica Ladinig heraus, die seit einigen Monaten mit ihrer positiven Art die Katholische Frauenbewegung als Mitarbeiterin bereichert. Gekommen ist sie einst, um den Masterlehrgang Interkulturelle Kompetenz zu absolvieren. Sie weiß wie es ist, in einem fremden Land richtig ankommen zu müssen. Im Studentenheim erzählt sie, sei vor allem die Küche der Treffpunkt aller gewesen. „Wobei die österreichischen Studierenden oft schon am Donnerstag heimgefahren sind. Die internationalen Studierenden blieben.“ Einmal haben wir beim Kochen über die unterschiedlichen Traditionen am Frauentag gesprochen. „In Peru bekommen die Frauen Rosen oder der Chef lädt seine Mitarbeiterinnen ein“, erzählt Ladinig. Bald waren sich die Studentinnen einig: „Wir sollten mehr übereinander wissen und voneinander lernen. Frauen können für Frauen Vorbilder sein.“
Unser Rezept für ein Miteinander: gemeinsam essen, diskutieren und lachen.
Der Verein Somos entstand und die ersten Podiumsdiskussionen gingen über die Bühne. Neben ernsten Themen wie Frauenrechte oder Interkulturalität durfte nie der gesellige Part fehlen. „Das Beisammensitzen, reden, lachen und essen bringt die Menschen zusammen.“
Das Netzwerk von damals hält zum Teil bis heute. „Es hat sich natürlich gewandelt. Viele von uns haben geheiratet und müssen Kinder und Beruf unter einen Hut bringen. Wir wollten deshalb etwas für die ganze Familie auf die Beine stellen.“ Das Interkulturelle Familienfrühstück war geboren. Jedes Mal spielte ein anderes Land „Gastgeber“. In der Stadt Salzburg leben Menschen aus mehr als 150 Nationen. „Davon haben wir schon einige bei unseren Frühstückstreffen ,bereist‘. Den Anfang machte die Türkei. Dann kamen Afghanistan, China, Frankreich, Indien, Kolumbien, Singapur...“
Neben typischem Essen gibt es immer Musik, Tänze oder eine Präsentation. „Als Japan an der Reihe war, stand die Kunst des Papierfaltens, Origami, im Mittelpunkt“, erinnert sich Eliana Bonilla. Sie ist in Kolumbien geboren und arbeitet in Salzburg als Elementarpädagogin. Mit Mónica Ladinig und weiteren Frauen bildet sie den Vorstand von Somos. Die Vorfreude bei ihnen auf den 100er ist groß: „Dieses Mal wird es ein internationales Buffet. Eingeladen sind natürlich auch die Männer und die Kinder.“
So verschieden wie die Länder waren bisher die „Frühstücksorte“ – angefangen beim Jugendzentrum Iglu bis zum Salzburg-Museum. Nun wünschen sich die Frauen einen Ort zum sesshaft werden: „Wir bräuchten Räume in denen bis zu 80 Leute einen schönen Vormittag verbringen können.“
Teilnehmen:
100. Interkulturelles Familienfrühstück vom Verein „Somos Salzburg“ (Wir sind Salzburg) am Frauentag, Sa., 8. März, ab 10 Uhr im ABZ Itzling, Kirchenstraße 34.
Anmeldung: office@somos-salzburg.at
Aktuelles E-Paper