Machten sich die Pilger früher mit Filzhut, Stab und Mantel auf den Weg, sind sie heute mit festem Schuhwerk ausgestattet. So meistern sie, umhüllt von guter Kleidung, selbst unwegsames Gelände, um sich für alle Launen des Wetters zu wappnen.
Eines eint die Pilgernden einst und jetzt: Schritt für Schritt wandern sie ihrem Ziel entgegen. Auch noch nach dreißig Jahren hat das Pilgern kaum an Beliebtheit verloren. Es sei noch immer diese Magie der Erlebnisberichte der Menschen, die nach Santiago Compostella gegangen sind, weiß Hermann Signitzer, Referent für Tourismus- und Freizeitpastoral der Erzdiözese Salzburg. „Die Leute waren restlos begeistert und erzählten ihre Erlebnisse weiter. Diese Geschichten klingen noch in der Gesellschaft nach. Auch wenn das Pilgern ein wenig nachgelassen hat, die große Freude ist geblieben und stellt bis heute ein regionales Phänomen dar.“
In Salzburg locken an die siebzig Wege, einige verfallen, andere wieder kommen dazu. „In Kufstein sind die Euregio Marienwege dazugekommen. Dieses relativ junge Projekt beinhaltet markierte und gut beschriebene Rundwanderungen“, weiß Signitzer. Manche Pilgerwege würden verschwinden, weil Wegbetreiber, die so segensreich gewirkt haben, aus Altersgründen wegfallen und so die Betreuung fehle.
Pilgerbegleitende gibt es in Salzburg bereits seit zwanzig Jahren. „Diese Menschen haben Pilgererfahrung und nützen diese, um das Wissen weiterzugeben.“
Vergleicht man das Pilgern heute mit damals, sind durchaus Unterschiede zu finden. „Früher hat man die Pilgerschaft allein angetreten. Das waren oft weite und gefährliche Strecken. Nun findet die Reise meist in Gruppen statt.“
Auch wenn man beim Pilgern verwandte Perspektiven mit der Wallfahrt findet, gibt es einige Unterscheidungen. So stehe bei Wallfahrten das Gebet, der religiöse Aspekt mehr im Vordergrund. Beim Pilgern gehe es über das Bitten und Danken hinaus. „Neustarter, Krisenbewältiger, Suchende wählen diese Form des Wanderns. Man sagt in Santiago, dass rund ein Viertel der Menschen ein religiöses Motiv hätte. Vielen, die diesen Jakobsweg gehen geht es auch um das Sportliche und das Kulturelle, die diesen Jakobsweg gehen“, sagt Signitzer. Zurück in Österreich präsentiert das aktuelle Pilgerjahresprogramm viele Angebote. Heuer zum letzten Mal in Papierform. Ab dem Sommer begleitet die neue Plattform www.pilgern.at Interessierte durch ganz Österreich.
Bereits Mitte März, anlässlich des Heiligen Jahres, findet in Fuschl am See die Veranstaltung „Pilger der Hoffnung“ statt.
teilnehmen
Zum Heiligen Jahr 2025:
Die Goldhauben- und Trachtengruppe Fuschl am See veranstaltet einen Tag zum Thema „Pilger der Hoffnung – Pilgern am Sonntag“, 23. 3. von 10 bis 18 Uhr im Fuschlseebad.
Ein Infostand der Erzdiözese Salzburg zu Pilgerwegen und stündliche Erfahrungsberichte bieten Hintergrundinformationen:
11 – 12 Uhr: Peter Lindenthaler “Zu Fuß von Salzburg nach Santiago de Compostela”,
13 – 14 Uhr: Anton Wintersteller “Bericht über den Pilgerweg des hl. Wolfgang”,
14 – 15 Uhr: Cäcilia Draschwandtner: “Anklöckln bei Papst Franziskus im Vatikan”, 15 – 16 Uhr: Alma Becker-Seifert (Pilgerberaterin) Vortrag „Pilgern – ein Trend für jung und alt”
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