Kommt der erhoffte Nachwuchs, erleben viele Paare eine wunderbare Zeit der Erwartung, in der aus Mann und Frau Papa und Mama werden. Ist das Baby da, wirbelt es den Alltag kräftig durcheinander. Zeit als Paar zu zweit? Fehlanzeige. Schließlich verlieren sich Paare in der Fülle der Aufgaben zwischen Arbeit und Familie oft aus den Augen. Das, warum man sich für ein gemeinsames Leben entschieden hat, gerät in Vergessenheit.
An diesem Punkt kommt die Partner- und Familienberatung der Erzdiözese Salzburg ins Spiel. Ist in Beziehungen nachhaltig der Wurm drin, ist es höchste Zeit, sich Hilfe zu holen. Doris Lindner berät Paare in der Stadt Salzburg und in Zell am See. „Trennungsberatungen oder Beratungen von Paaren, die wieder zueinander finden wollen, gehören zu unserer täglichen Arbeit.“ Höchste Priorität hat dabei das Wohlergehen der gemeinsamen Kinder des Paares. Je früher Hilfe gesucht wird, desto größer sind die Chancen, dass ein gemeinsamer Weg als Familie auch in der Zukunft möglich sein wird, spricht Lindner aus Erfahrung.
Doris Lindner arbeitet für die Partner- und Familienberatung der Erzdiözese Salzburg.
An eine Familie, die wieder zueinander fand, erinnert sich Lindner besonders. Die Kinder waren schon fast erwachsen, als die Frau auf dem Handy ihres Mannes vertraute Nachrichten an eine andere Frau entdeckte. Körperliche Nähe gab es zwar nie, dennoch war das Vertrauen der Ehefrau zu ihrem Mann gebrochen. Sie zog sich immer mehr zurück, bis beide den Schritt zu Doris Lindner wagten. „Meine Aufgabe war, ihnen einen geschützten Raum zu geben, wo sie ohne Verurteilung über ihre Gefüle reden konnten“, erinnert sie sich an die neun Sitzungen. „Sie haben zu einer versöhnten Verschiedenheit zurückgefunden, konnten Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Es entstand wieder eine tiefe Verbundenheit.“
Für ein anderes Paar war eine Trennung nach 25 Ehejahren fix. Ihren Kindern zuliebe – ebenfalls auf dem Sprung ins Erwachsensein – gingen sie zur Beratung, damit Wut und Enttäuschung nicht zu den dominierenden Gefühlen wurden. „Hier war klar, dass es darum ging, wie beide ihre Unterschiedlichkeiten würdigen konnten.“
Doris Lindners wichtigste Frage an Ehepartner ist, was beide an sich selbst verändern möchten, damit die Beziehung besser wird. „Es reicht nicht mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.“
Die Partner- und Familienberatung der Erzdiözese Salzburg ist ein kostenloses Angebot. „Man kann sich gerne einmal eine Stunde anschauen und danach entscheiden, ob es das Richtige ist.“ Besonders ans Herz legen möchte sie Müttern und Vätern den Flyer der Beratungsstelle mit 20 Wünschen von Kindern an ihre getrennten Eltern.
Infos: familienberatung-sbg.at
„Beten wir, dass zerbrochene Familien durch Vergebung die Heilung ihrer Wunden finden können, indem sie auch in ihren Unterschieden den Reichtum der anderen wiederentdecken.“
Gebetsanliegen von Papst Franziskus im März 2025
Unter dem Titel „Das Video vom Papst“ gibt es die Gebetsmeinung jeden Monat als Video auf
gebetsapostolat.at.
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