Salzburg. Um Kindern das Osterfest nahezubringen, braucht es einfache Antworten auf ihre Fragen. Rituale und Impulse können dabei eine wertvolle Unterstützung sein. Magdalena Unterrainer, für die Seelsorge im Klinikum Schwarzach zuständig, ist selbst Mutter und weiß um die Wichtigkeit von kindgerechten Erklärungen.
„In der Karwoche erinnern wir uns daran, dass Jesus bewusst all das Leid durchgemacht hat, das Menschen kennen. Er hatte Angst und war traurig und er ist gestorben, obwohl er sich als Gottes Sohn davor retten hätte können. Jesus war tot, aber er ist vom Tod wieder auferstanden und hat die Botschaft gebracht, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Wir haben die Hoffnung, dass der Tod auch für uns wie eine Tür in ein anderes Leben ist.“ Wie kann sich ein Kind das vorstellen? „Wenn sich eine Raupe verpuppt, schlüpft sie als wunderschöner Schmetterling in ein neues Leben.“
Auf einer gedanklichen Reise durch die Tage zum Osterfest spricht die Seelsorgerin in leicht verständlichen Worten.
Am Gründonnerstag feiert Jesus mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl. Er wäscht seinen Gefährten die staubigen Füße. Ein unfassbar großes Zeichen der Wertschätzung.
Magdalena Unterrainer gibt dazu einen kreativen Impuls: Heute backe ich selber Fladenbrot und verschenke auch welches.
Der Karfreitag ist der Tag des Leidens, des Todes, der Trauer. Jesus trägt sein Kreuz. Doch mit diesen beiden Balken trägt er unser aller Leid. Gott geht mit uns, er leidet mit uns.
Impuls für den Karfreitag: Unterrainer rät den Kindern, besonders an solche Menschen zu denken, denen es schlecht geht, oder auch an Verstorbene. Dazu wird eine Kerze angezündet.
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe. Stillstand, Unsicherheit, Enttäuschung: Geht es weiter? Wie geht es weiter?
Impuls für den Karsamstag: Heute nehme ich mir Zeit zum Nachdenken. Was macht mein Leben reich? Mit der Idee, sich zu jedem Buchstaben des Alphabets eine kleine Sache einfallen zu lassen, tauchen die Kinder noch tiefer in das Thema ein.
Am Ostersonntag begegnet Maria von Magdalena dem Auferstandenen. Sie erkennt ihn erst, als er sie beim Namen ruft. Jesus ruft auch uns beim Namen. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Auferstehung bedeutet, dass durch unser Dunkel hindurch das Licht der Hoffnung strahlt. Hab Vertrauen: Es kommen wieder hellere Tage.
Impuls für den Ostersonntag: Heute genieße ich mit meiner Familie oder mit Freunden ein feierliches Osterfrühstück und wir lassen es uns gemeinsam gut gehen.
Mit Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu und damit den Sieg des Lebens über den Tod. Denn der Tod ist ein Neubeginn. Diesen spüren wir aber nicht nur zu Ostern in der Kirche, sondern auch draußen auf den Wiesen und Feldern. Der Frühling hat längst Einzug gehalten und damit erwacht die Natur zu neuem Leben.
Die ersten Frühlingsboten haben bereits zu blühen begonnen. So auch die Schlüsselblume – sie wird im Volksmund auch Himmelschlüssel genannt. Es heißt, sie öffnet den Himmel für den Frühling. Aber auch die ersten Gänseblümchen haben schon ihr wunderschönes Haupt emporgestreckt. Dem hübschen Blümchen wird mancherorts nachgesagt, es sei aus den Tränen Maria Magdalenas entstanden, als sie am Grab von Jesus stand.
Eine besondere Pflanze ist für mich der Löwenzahn.
Nicht nur weil seine Blätter herrlich als Salat zu genießen sind oder man aus seinen Blüten zuckersüßen Löwenzahnhonig macht. Mit Hilfe des Löwenzahns lässt sich Kindern recht einfach die Auferstehung erklären: Wie die Sonne strahlt die gelbe Blüte und steht für das Licht, also für Jesus. Ist sie verblüht, schließt sich ihr Blütenstand, die vertrockneten Blütenblätter fallen ab und symbolisieren somit Jesu Tod am Karfreitag.Doch nach einigen Tagen öffnet sich der Kelch und hat sich zur Pusteblume verwandelt. Sie steht für Ostern, für neues Leben und für die Auferstehung. Der Wind trägt nun die Schirmchen und somit die Botschaft Gottes hinaus, sogar an den kargsten Stellen wird der Löwenzahn als Sinnbild für Gottes Wort Wurzeln schlagen und zu neuer Pracht erblühen.
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