Salzburg. Auf einer „Gstetten“ zwischen Büschen, Brennnesseln und Schmetterlingen soll es entstehen – vor dem aktuellen Standort des Kolpinghauses in Salzburg-Itzling: das neue Wohnbauprojekt der Kolpingsfamilie „Kolping.Start.Quartier“. Mit einem konkreten Wohnfinanzierungsmodell wolle man dabei junge Menschen unterstützen. „Wohnen ist für uns keine Geschäftemacherei“, sagt Karl Zallinger, Geschäftsführer des Kolpinghauses.
Mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche und Politik feiert die Kolpingsfamilie Salzburg-Zentral dieser Tage 25 Jahre am Standort Itzling. Zallinger empfindet große Dankbarkeit, wenn er auf das Jubiläum blickt. Zugleich werde ein großer Schritt nach vorne in die Zukunft getan. Die größte Verantwortung für die nächste und übernächste Generation sieht er im Schaffen von Lebensräumen. „Ich glaube, die Jugend hat eine große Sehnsucht nach diesen oft traditionell klingenden Werten: Familie und Zusammenhalt. Unsere Verantwortung ist es, den Menschen für ihr Leben, ihre Ziele und Träume Ermöglicher zu sein“, sagt Zallinger.
Ein Schritt in die Zukunft wird dabei das Wohnbauprojekt „Kolping.Start.Quartier“ für junge Menschen sein. Es soll moderne, attraktive und vor allem erschwingliche Wohnungen für Menschen im Alter bis 30 bieten und durch geförderte Mietwohnungen einen Start ins selbstständige Erwachsenenleben nach der Ausbildung ermöglichen.
„Das oberste Ziel ist: leistbare Wohnungen zur Verfügung zu stellen, damit junge Leute sich Geld für ihre Existenzgründung sparen“, erklärt der Geschäftsführer. Das Wohnmodell sei ein finanzieller „Turbobooster“ für die junge Generation. „Wir wollen Menschen nicht nur in Ausbildung, sondern auch in ihrer Gründungsphase begleiten und dabei eine Lobby für sie sein“, ergänzt der neue Heimleiter Michael Grabner-Sittenthaler. Die Teuerung bei Wohnkosten für junge Menschen sei für die Entscheidungsträger ein wesentlicher Punkt gewesen, dieses Projekt voranzutreiben.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Salzburg und Ideengeber, Wilfried Haertl, und Heimleiter Grabner-Sittenthaler hält Zallinger den Bauplan und das Modell dazu in Händen: 31 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche zwischen 50 und 68 Quadratmetern sollen jungen Menschen nach der Ausbildung bei leistbaren Mieten die Möglichkeiten geben, Geld für ihre Lebenserhaltung zur Seite zu legen.
„Wir bauen innovativ und ökologisch“, betont Grabner-Sittenthaler. Rund um eine große Pappel wird das Projekt entstehen. „Wir wollen Grünflächen und Baumbestände erhalten“, sagt Zallinger. Außerdem sollen auch Photovoltaik und Wärmeenergie-Rückgewinnung für einen ökologischen Energiehaushalt sorgen.
„Wir entwickeln dabei für alle drei Häuser ein neues Energiekonzept, bei dem wir das Drainagewasser der Salzach gleich für ein Wärmepumpensystem nutzen“, so Zallinger. Ziel sei auf lange Sicht eine bilanzielle Energieautonomie.
Das Team rechnet mit einer komplexen und aufwendigen Projektzeit. Aber ganz im Sinne des Gründers Adolph Kolping meint Zallinger: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“ Voraussichtlicher Baubeginn ist im Herbst 2024 oder Frühjahr 2025. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt überkonfessionell durch das Kolpinghaus selbst.
Aktuelles E-Paper