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Sterbebegleitung statt Sterbehilfe. Das ist der Standpunkt, den die Caritas einnimmt und mit ihren mobilen Palliativteams bei schwerkranken Menschen in die Tat umsetzt. Besteht das Verbot der Sterbehilfe in Österreich weiter oder ist künftig assistierter Suizid erlaubt? Noch im November könnte vom Verfassungsgerichtshof eine Entscheidung kommen. Eindeutig ist die Position der katholischen Kirche. Bischofskonferenz-Vorsitzender Franz Lackner unterstrich mehrmals: „Wir dürfen den Menschen nicht aufgeben, auch dann nicht, wenn er sich selbst aufgegeben hat.“ Und: Sterben dürfe nicht dem Kalkül menschlicher Interessen ausgeliefert werden. In dieselbe Kerbe schlägt der Direktor der Caritas in der Erzdiözese. „Tötung ist kein richtiger Umgang mit dem Sterben“, sagt Johannes Dines. Er warnt davor, Sterbehilfe, egal in welcher Form, zu erlauben. „Damit öffnet sich eine Tür, die das Recht auf Leben bis zum letzten Atemzug einschränkt. Das setzt sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Betroffene und Angehörige massiv unter Druck.“ Seine Antwort auf die geforderte Selbstbestimmung ist der Ausbau der stationären und mobilen Hospiz- und Palliativversorgung. Dines appelliert an die Politik, die in diese Richtung gehenden und im Regierungsprogramm verankerten Ziele rasch umzusetzen. Die Angst und die Schmerzen nehmen Wertschätzen, auffangen, Gutes tun… das sind nur einige der Wörter, mit denen Pflegekräfte in der Palliativversorgung ihre Arbeit beschreiben. „Die Erhöhung der Lebensqualität steht im Mittelpunkt. Konkret heißt das neben Beratung und Begleitung, das Lindern von Schmerzen oder Übelkeit“, erklären Franziska Angerer und Christine Amschler. Sie koordinieren und leiten das Caritas-Angebot in der Stadt Salzburg, im Tennengau und im Flachgau. In der Praxis stelle sich die Frage nach Sterbehilfe bei ihren Patientinnen und Patienten kaum. „Wir gehen auf jede und jeden individuell ein und können damit die Angst vor dem Sterben nehmen.“ Die ärztliche Leiterin der Caritas, Gabriela Oberegger, verweist auf das gemeinsame Ziel aller Palliativteams, das sich an Hospizpionierin Cecily Saunders orientiert: „Den Tagen möglichst viel Leben und Schönheit geben und ein Sterben in Würde in den eigenen vier Wänden ermöglichen.“ Die Medizinerin mahnt zugleich Sensibilität ein. Sie will nicht urteilen. „Niemand kann sich die Verzweiflung und den Leidensdruck eines Patienten vorstellen, der den Tod seinem Leben vorzieht.“ Oberegger hält jedoch klar fest: „Als bekennende Katholikin kann ich mir nicht vorstellen, aktive Sterbehilfe zu leisten.“
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