„Mein Glaube gibt mir Vertrauen und Kraft. Ich bin fest davon überzeugt, es Gott zu verdanken, dass ich hier vor so vielen Zuschauern spielen darf und mein Hobby zum Beruf machen konnte. Wenn ich ein Tor schieße, widme ich dieses ihm“, erklärte der Schweizer Fußball-Nationalspieler Ruben Vargas im Vorfeld der Europameisterschaft im Interview mit einem eidgenössischen Nachrichtenportal (watson.ch).
Dass Talent keine Selbstverständlichkeit ist, betont der Schweizer (im Bild oben) auch an anderer Stelle (zentralplus.ch): „Ich bin von meinen Eltern im christlichen Glauben an Gott erzogen worden, dazu gehören die Demut und das Wissen, woher man kommt.“ Zum Auftakt der „Euro“ wurde das Vertrauen des gläubigen Kickers übrigens gleich belohnt. Im ersten Spiel durfte Vargas einen 3:1-Erfolg seines Teams gegen Ungarn bejubeln.
In Österreich fällt vor allem Jungnationalspieler Leopold Querfeld (noch bei Rapid Wien, bald bei Union Berlin) durch den offenen Umgang mit seinem Glauben auf. Mit 15 oder 16 Jahren habe er bei einem Auswärtsspiel in Tirol eine Bibel geschenkt bekommen. „Ich begann im Neuen Testament zu lesen und es hat mir gefallen. Der Glaube festigt mich und gibt mir Rückhalt, in positiven Phasen, aber auch, wenn es nicht so gut läuft“, verrät der 20-Jährige im TV-Interview.
Querfeld betet zweimal täglich und sucht sich vor einem wichtigen Match auch gern einen motivierenden Bibel-Psalm heraus. Mit Gottvertrauen sei alles möglich, sagt der heimische EM-Debütant: „Es gibt keine Grenzen.“
Warum der Glaube ein „wichtiger Teil meines Lebens“ ist, erklärte vor der EM im Pfarrblatt der Pfarre Siezenheim der eigentlich als österreichische Nummer eins nominierte Nationaltorhüter Alexander Schlager:
„Man verbringt so viel Zeit allein im Bus oder Flieger, man braucht etwas, aus dem man auch in diesen Momenten, weit weg von der eigenen Familie, Kraft schöpfen kann.“ Diese Kraft ist ihm zu wünschen. Eine Verletzung verhinderte letztlich die Europameisterschafts-Teilnahme des Salzburgers.
wissenswert
Schönste Stadionkapelle
Österreichs Fußballteam kann bei der EM in Deutschland eine der schönsten Stadionkapellen der Welt nutzen. Sie befindet sich im Olympiastadion in Berlin, wo die Nationalmannschaft gegen Polen und die Niederlande antritt. „In einem Oval in feinstem Blattgold bietet sie mit Bibelversen in 18 Sprachen Besuchern aus aller Welt ein Stück Heimat“, heißt es über die Kapelle im Magazin der Katholischen Männerbewegung.
Schutzpatrone der Teams
Die Katholische Nachrichten-Agentur hat die Patrone aller 24 Teilnehmerländer der Fußball-Europameisterschaft und ihre Stärken vorgestellt. Für Österreich fiel die Wahl des Nationalheiligen auf Markgraf Leopold III. (1073–1136). Trotz seines Beinamens „der Milde“ stand er in der Schlacht immer an der richtigen Stelle.
Parallelen Fußball/Glaube
Der katholische Seelsorger des Berliner Olympiastadions, Gregor Bellin, sieht viele Parallelen zwischen Religion und Fußball: „Die Fans ‚pilgern‘ in einer gewissen Prozessionsordnung zum Stadion. Man hat einen Vorsänger, wie ein Kantor im Gottesdienst. Im Stadion folgt alles einem gewissen Ablauf, ähnlich einer Liturgie. Und es gibt ,Reliquienverehrung‘, wenn ein Spielertrikot in die Kurve geworfen wird.“
Völkerverbindender Sport
Auf die Frage, ob Fußball Frieden und Völkerverständigung fördern kann oder doch eher Nationalismus schürt, antwortete der Salzburger Erzbischof und bekennende Fußballfan Franz Lackner: „Es gibt immer und überall Menschen, die meinen, aus dem Sport einen aggressiv aufgeladenen Wettstreit machen zu müssen. Das Völkerverbindende steht aber beim Fußball gewiss ganz überwiegend im Vordergrund.“
kap
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