Die Pongauer Interkulturellen Pfingsttage sind zwar schon ein Weilchen her, nachwirken tun sie aber immer noch. Zum Beispiel waren sie kürzlich Thema in der Dekanatskonferenz in St. Johann im Pongau. „Wir haben dabei die Veranstaltung evaluiert, ihre Stärken und Schwächen analysiert und beschlossen, dass es eine zweite Auflage geben wird“, freut sich Initiator und Ökumenereferent Matthias Hohla. Konkret wird es im April 2026 wieder eine groß angelegte mehrtägige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Pfarren des Dekanats geben, wo sich Menschen ungezwungen näher kommen können und wo eines sicher ist: dass Vorurteile auf allen Seiten abgebaut werden.
Schauplätze waren am Pfingstwochenende St. Johann, Bischofshofen, St. Veit und Goldegg. So unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich waren auch die Veranstaltungen: das Fußballspiel zur Eröffnung war für Hohla eigentlich schon das erste Highlight. „Kinder und Jugendliche haben sich danach dafür bedankt, dass sie miteinander spielen durften, das war für mich eine schöne Bestätigung.“ König Fußball verbindet eben über Religions- und Kulturzugehörigkeitsgrenzen hinweg. Weitere Höhepunkte waren eine Abendmusik mit Klängen aus verschiedenen Ländern, ein Friedensbittgang mit Friedensgebet und ein Frauenfrühstück in der muslimischen Gemeinde.
Aziz Altinel, Obmann des muslimisch-türkischen Vereins ATIP in St. Johann weiß, dass seine Vereinsmitglieder oft immer noch schüchtern seien. „Es hat ihnen und dem Verein Selbstvertrauen geschenkt, dass Weihbischof Hansjörg Hofer uns in der Moschee besucht hat. So baut sich der gesellschaftliche Druck, den sie oft verspüren, ab. Beim Freitagsgebet reden immer noch viele davon, wie außergewöhnlich die Interkulturellen Pfingsttage waren, so etwas müssen wir öfter machen.“
Zum Frauenfrühstück luden die Jugendlichen des Vereins ATIP gemeinsam mit der Katholischen Jugend. Unterstützt wurden sie von Selda Arslan und Magdalena Unterrainer. „Es kamen mehr als 100 Frauen, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet“, erinnert sich Unterrainer, die Klinikseelsorgerin im Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum ist. Als kleines Gastgeschenk gab es Gläschen mit der Gewürzmischung Zatar. „Selda und ich sind beide Jerusalem-Fans, dass wir aber das gleiche Lieblingsgewürz haben, es nur anders nennen, war wie ein Zeichen.“
„Positiv angetan“ ist auch, wie er selbst sagt, der St. Veiter Pastoralassistent Toni Fersterer. „Gerade beim Bittgang kamen durch das gemeinsame Gehen gute Gespräche zustande. In Zeiten wie diesen tut es uns gut uns gegenseitig, auch in anderen Religionen kennen zu lernen.“ Für ihn sei der Umgang miteinander eine echte Zukunftsfrage. „Mir ist es wichtig, dass es für diese Veranstaltung eine Fortsetzung gibt.
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