Sagt man zu ihnen sie seien Helden, winken sie ab. „Das ist selbstverständlich und gehört zu unserer Arbeit“, sagt Michael Leprich. Der Geschäftsstellenleiter des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg war bei der ersten Mannschaft, die in Niederösterreich den Hochwasseropfern zur Seite stand. Mit ihm leisteten Katastrophenzüge aus den Bezirken Pinzgau, Lungau und Pongau einen 24-Stunden-Dienst. Rund um die Uhr waren auch die Ablösemannschaften aus der Stadt Salzburg, dem Tennengau und dem Flachgau in den darauffolgenden Tagen im Einsatz.
„Wir sind einiges gewohnt, aber dieser Anblick war in einer Dimension, die uns schockiert hat“, sagt der Tennengauer Zugskommandant Christoph Pongratz. Es sei ein Bild der Zerstörung gewesen, Möbel auf der Straße, beschädigte Autos, Schäden an den Gebäuden, überflutete Keller und Erdgeschoße. „Das Gebiet war großflächig überflutet. Die Menschen waren sehr müde. Sie zeigten sich dankbar und froh und haben uns trotz der Verzweiflung herzlich aufgenommen. Wir sind auch von Haus zu Haus gegangen und haben die Leute gefragt, wie wir ihnen helfen können.“
In der Nacht sei an Schlaf kaum zu denken gewesen. „Wir waren bei einem Industriebetrieb im Einsatz. Die Pumpen mussten ständig überwacht werden.“
Ähnliches erlebte die Feuerwehr Anif, die mit dem Löschzug Niederalm in Haunoldstein half. „Wenn man es nicht selbst gesehen hast, glaubst es nicht. Es sind Bilder, die man aus Kriegsgebieten kennt“, schildert Armin Barbeck. Ein Schicksal berührt den Niederalmer Feuerwehrmann besonders: „Ein Ehepaar wohnt schon lange in dem Ort. Ihr Haus wurde das zweite Mal innerhalb von vier Jahren zerstört. Nun sehen sie sich gezwungen aus ihrer Heimat wegzuziehen.“
Zurück in Salzburg lobte Pfarrer Bernhard Röck beim Niederalmer Erntedankfest die großartigen Leistungen. Er dankte den Einsatzkräften mit den Worten ihres Kommandanten Franz Schönleitner. „Erntedank ist auch Anlass danke zu sagen, für die Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft und dass seine Kameraden wieder wohlbehalten nachhause zurückgekommen sind.“
Auch wenn sie bescheiden abwinken: Nicht nur für Hochwasseropfer, sondern für uns alle sind die Feuerwehrleute wahre Helden.
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