Wenn man den Schritt wagt, die Caritas zu kontaktieren, ist die Situation schon ziemlich prekär. Diesen Schritt macht man nicht einfach so. Da braucht es eine gewisse mentale Vorbereitung, weil die Scham groß ist“, erinnert sich Herr M. Dem 50-jährigen Wörgler riet eine Verwandte, der die Caritas selbst schon geholfen hatte, bei dieser Hilfe zu suchen. Dort hatte er das Gefühl, irgendwie aufgefangen zu werden. „Die Caritas milderte meine finanzielle Negativsituation. Ich hoffe, mich auf Sicht entschulden und auch wieder einer regelmäßigen Arbeit nachgehen zu können. Ein geregeltes Leben, halbwegs gesund und in Frieden, ist Gold wert. Menschen schätzen das meist nur, wenn sie das verloren haben. Für andere ist das alles ‚normal‘“, erzählt Herr M.
„Die Abwärtsspirale rechtzeitig zu stoppen, ist leicht gesagt, aber unglaublich schwer. Ist der Tiefpunkt nicht mehr zu verhindern, sollte man sich – sofern man die Kraft hat – Hilfe holen. Jeder Tag in Resignation und Depression ist Gift für Körper und Geist“, rät Herr M. Er ist dankbar und demütig, dass es so eine Einrichtung wie die Caritas gibt, die Menschen in Not nicht dauerhaft „über Wasser hält“, sondern eine „Motivation ist, um selbst wieder sein Leben in den Griff zu bekommen“. Denn er ist überzeugt, dass sich niemand sicher sein sollte, nie in eine Notsituation zu kommen, denn „das Leben ist zu unberechenbar und oft auch zu tückisch“.
Ich bin so dankbar, das lässt sich in Worten nicht ausdrücken.
Das zeigt auch die Geschichte von Anna E.: Nach einer Verletzung am Fuß bemerkte die 36-Jährige, dass sich ihr Knie plötzlich steif anfühlte, begleitet von starken Schmerzen. Der Schock: Die Krankheit Arthrofibrose war bereits im fortgeschrittenen Stadium, Anna E. wird wohl nie wieder richtig laufen können.
Die gelernte Kellnerin aus Salzburg konnte ihren Beruf nicht mehr ausüben. Als Alleinerziehende eines Siebenjährigen ein Schock. Nach einer ersten Operation verschlimmerten sich die Symptome. Die Hoffnung: eine zweite, kostspielige Operation bei einem Spezialisten. Das Geld dafür konnte die Frau nicht aus dem Ärmel schütteln. Deshalb suchte sie Hilfe bei der Sozialberatung der Caritas, die alle Hebel in Bewegung setzte. Auch Bekannte im Ort wurden auf die Situation aufmerksam und spendeten. Heute kann Anna E. wieder kleine Strecken gehen – zumindest ohne Krücken und schmerzfrei: „Ich bin so dankbar, das lässt sich in Worten nicht ausdrücken“.
Ob sie den Beruf wieder ausüben kann, steht in den Sternen. Das Geld zum Leben bleibt knapp. „Die Erkrankung schreitet schnell voran, ist unbekannt, Behandlungen teuer. Lange Wartezeiten oder Fehldiagnosen können die Mobilität kosten“, sagt Anna E., die die Facebook-Gruppe „Arthrofibrose Österreich" gründete.
Wissenswert
Die Anfragen bei der Sozialberatung der Caritas steigen ständig. Die Themen sind vielfältig und meist sind es mehrere gleichzeitig.
Spendenkonto:
Caritasverband der ED Salzburg
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Verwendungszweck: Not im Inland
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