Sie tragen denselben Vornamen und sind beide gleich enthusiastisch, wenn es um Indien geht: Hildegard Stofferin, Mutter und Tochter aus St. Johann im Pongau. Seit 40 Jahren sammelt Hildegard sen. Spenden. Mittlerweile sind es unglaubliche 900.000 Euro, die durch Benefizveranstaltungen, Unterstützung Einzelner, aber auch durch die Förderung von Land oder Stadt im Laufe der Jahre zusammengekommen sind. Die finanzielle Abwicklung erfolgt durch den Verein Intersol. Dessen Direktor Hans Eder, der damals noch bei den Päpstlichen Missionswerken gearbeitet hat, war es, der die Pongauerin mit dem ersten Projektpartner in Indien bekannt machte.
Warum die Aufmerksamkeit vor vier Jahrzehnten überhaupt auf Indien fiel, beantwortet die Tochter, die wie die gesamte Familie ihrer Mutter zur Seite steht: „Meine Mutti wollte immer helfen. Ihr sind Gleichberechtigung und die Würde jedes Menschen sehr wichtig. In den Nachrichten sah sie das Leid und die Unterdrückung der Mädchen in Indien. Sie ist selbst Mutter von vier Kindern, davon drei Töchter. Allen hat sie eine Ausbildung ermöglichen können. Ihr war klar: Diese Chance fehlt vielen Kindern“, erzählt Hildegard jun., die ganz natürlich in die Fußstapfen ihrer Namensvetterin getreten ist. „Christliche Nächstenliebe war bei uns selbstverständlich. Deshalb kann ich es nicht verstehen wie oberflächlich und egoistisch unsere Gesellschaft oft ist.“ Ihrer Mama kann sie nur Rosen streuen: „Es ist großartig, was sie geleistet und uns vorgelebt hat. Ich versuchte ihr ,Werk‘ weiterzutragen.“
Eine besonders enge Beziehung hat Hildegard sen. zur katholischen Ordensschwester Lucy Kurien. Sie leitet das Frauenhaus „Maher – Haus der Mutter“ in Pune. Es ist das Zuhause für 150 ehemals auf der Straße lebende, verstoßene, misshandelte und kranke Frauen und 400 Kinder, darunter Straßenkinder. Das Team wie die Bewohnerinnen im Haus gehören unterschiedlichen Religionen an. Sr. Lucy fragt nicht nach der Religion, sondern: Was brauchst du, wie kann ich dir helfen?
Willkommene „Einnahmequellen“ für „Maher“ und die anderen Projekte (Unterstützung für Weber, Schulen, Kindergärten, Zentren für Erwachsenenbildung...) in Indien sind Konzerte. Am vierten Adventsonntag ist die musikalische Familie Stofferin beim Adventsingen in St. Johann zu hören.
Die Freude bei den Stofferins ist über jeden Euro groß – genauso wie über eine Ehrung, wenngleich diese „nur“ an eine ging: Hildegard sen. erhielt das Bundes-Ehrenzeichen zum Dank für ihr ehrenamtliches Engagement.
Teilnehmen
„Auf Weihnachten zua...“
Besinnliches Adventsingen am So., 22. Dezember, 17 Uhr, JOcongress, Kongresshaus St. Johann/Pg.
Mitwirkende u.a.: Weisenbläser Bürgermusik, Tennkoglmusi, Familiengesang Stofferin, Chor Cantando, Hirtenkinder Trachtenverein St. Johann.
Einlass 16.30 Uhr, Eintritt frei! Spenden für die Indienprojekte von Hildegard Stofferin.
Oder spenden Sie auf das Konto bei der Raiffeisenbank St. Johann: AT12 3506 9000 1804 5146
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