Paul Laireiter stellt sich als Haussammler in der Pfarre Puch gerne in den Dienst der guten Sache, damit Geld zur Verfügung steht, mit dem Pfarre und Caritas anderen helfen können. „Die Haussammlung ist ein Sprung ins kalte Wasser. Man lernt sein Gegenüber von einer neuen Seite kennen. Ich sehe die Notwendigkeit, hinzugehen, aufzuzeigen, wo Hilfe gebraucht wird und wo das Geld hingeht“, sagt er.
Paul Laireiter interessiert auch, wie die Menschen reagieren, wenn er für die Caritas Haussammlung an ihrer Tür klingelt und um Spenden bittet.
Theresia Klaushofer ist in Sankt Johann im Pongau unterwegs. Ihr ist das Sammeln wichtig, weil sie weiß, wofür das Geld verwendet wird. Manchmal ist sie erstaunt, wie sehr sie willkommen ist: „‚Ich hab schon auf dich gewartet‘ oder ‚Das war jetzt nett mit dir reden‘“, hört die 70-Jährige oft: „Die Leute wissen, dass jemand kommt und haben das Geld schon bereit.“
Michael Maurer und Theresia Klaushofer macht das Spendensammeln in St. Johann im Pongau große Freude.
Auch Ulli Zechner-Kamberger geht in ihrer Salzburger Heimatpfarre Alt-Liefering schon seit Jahren haussammeln: „Viele Leute freuen sich über den Besuch, manchmal gibts Kaffee und ich habe auch immer Zeit fürs Ratschen“, strahlt die 60-Jährige. Sie weiß, dass vom gesammelten Geld in ihrer Pfarre der Vinzitisch und der Vinzibus mitfinanziert werden.
Ulli Zechner-Kamberger ist eine von 26 freiwilligen Sammlerinnen und Sammerln, die in Alt-Liefering 840 Haushalte besuchen. In Ihrer Nachbarschaft wird sie gut aufgenommen.
„Die Haussammlung ist eine Herzensangelegenheit“, erzählt Helga Gugg, die mit Martha Dines die Haussammlung in Hof bei Salzburg organisiert, leitet und selbst zu den Haushalten geht. Martha Dines ist im März dreimal pro Woche unterwegs. „Mir sind die Gespräche mit den Menschen und ihre Anliegen wichtig, einfach einmal zuhören. Einsamkeit ist ein Thema, viele warten schon. Es entsteht Beziehung, ein Gefühl für den Ort und die Menschen. Und wir sind als Kirche und als Caritas sichtbar“, hebt sie hervor.
Martha Dines und Helga Gugg sind in Hof bei Salzburg unterwegs.
Als Haussammlerin verschenkt außerdem Christine Fersterer aus der Pfarre Dienten im Pinzgau ihre Zeit. Als pastorale Mitarbeiterin in der Pfarre nützt sie diese Gelegenheit für Gespräche mit den Menschen: „Vor allem ältere Menschen, die den ganzen Tag alleine sind, sind sehr dankbar für einen Besuch. Ich höre oft ein ‚Tut gut, wenn wer reinschaut‘. Einmal habe ich sogar einem älteren Mann, der als griesgrämig bekannt ist, am Computer geholfen. Er hatte so eine Freude mit meiner Hilfe und gab mir eine größere Summe für die Caritas.“
Als Pfarrgemeinderatsobfrau organisiert Elisabeth Aigner die Caritas-Sammlung als „Wohnviertelpastoral“ in der Pfarre Muhr. Sie geht auch selbst von Tür zu Tür und schätzt den direkten Kontakt mit den Menschen im Ort, der durch verschiedene Umstände immer seltener wird: „Es ist sehr wertvoll und bereichernd, die Leute zu besuchen. Durch das Gespräch erfährt man, wie es den Menschen geht, und manchmal bekommt man gerade dadurch einen Hinweis, wer Unterstützung brauchen könnte“, berichtet sie und ergänzt: „Es sind vorwiegend positive Erfahrungen, die ich mache. Ich habe auch kein Problem, wenn jemand nicht spenden will oder kann. Das darf man nicht persönlich nehmen.“
Elisabeth Muhr motiviert die Gewissheit, dass die Caritas in der eigenen Pfarre hilft und da ist, wenn sie selbst einmal Hilfe brauchen sollte, jedes Jahr aufs Neue, sich auf den Weg zu machen für Menschen, die diese Hilfe brauchen.
Melanie Winkler ist seit elf Jahren eine von 120 Sammlerinnen und Sammlern in Thalgau. „Ich habe viele Menschen in der Umgebung kennen gelernt und nach und nach haben sie Vertrauen gefasst in die Pfarre und in die Caritas. Wenn die Menschen wissen, was mit dem Geld passiert, spenden sie gerne. Das muss man gut erklären können.“
Man muss gut erklären können, was mit dem Geld passiert.
Melanie Winkler ist eine von 120 Haussammelnden in Thalgau
Auch der 57-jährigen Vroni Sillaber aus Söll macht die Caritas Haussammlung Spaß. Schon seit 20 Jahren besucht sie über 100 Haushalte und genießt es, andere zu treffen, zu ratschen und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu tun. Sie wird sogar an ihrer Arbeitsstelle auf diese ehrenamtliche Tätigkeit angesprochen: „Manche spenden, wenn sie mich im Geschäft treffen.“
Gastfreundschaft erlebt Hans Schipflinger, der schon seit 35 Jahren in Hopfgarten im Dienst ist und noch immer gerne von Tür zu Tür geht. Er ist einer von 40 Ehrenamtlichen, die rund 1.600 Haushalte besuchen. „Oft geht die Tür auf mit einem ‚Ah, kimmst wieder Caritas-Sammeln? Setz di her!‘ oder ‚Super, dass ihr das macht‘“, beschreibt Hans Schipflinger seine Erlebnisse. „Dass die Spenden den Menschen hier bei uns helfen, macht mir große Freude. Das ist auch für die Spendenden sehr wichtig – sie wissen, wo das Geld hinkommt und dass die Pfarre und die Caritas genau prüfen, wer was bekommt. Die Caritas hat einen guten Ruf.“
Warum spenden?
Mehr Infos und einen Kurzfilm gibt es hier.
Aktuelles E-Paper