Seekirchen. Das Format ist vorgegeben, genauso wie der feste Einband. Das Buch gliedert sich in 17 Kapitel zu je zweieinhalb Seiten, die Schriftart lässt sich nicht verändern. Gegen eine Pauschale bekommt das Buch eine ISBN-Nummer, kann also überall im Buchhandel gekauft werden – online wie im Geschäft. Für den Autor gibt es einen Stapel Bücher dazu. Antworten auf Fragen während des Schreibens gibt es nur schriftlich. Nachbestellungen und kleine Änderungen am Text sind jederzeit möglich. So oder so ähnlich schauen die Angebote von Self-Publishing-Dienstleistern aus. Das sind Unternehmen, die im Intenet alles bereitstellen, was man für ein Buch braucht. Nur schreiben muss man es noch selbst.
Diese Einfachheit war es, die Anton Wintersteller überzeugt hat. Zehn Jahre lag auf seinem Computer-Desktop ein Ordner. „Mein Buch“ hieß er und war leer. „Pilgern“ sollte das Thema sein, war er doch bis zu seiner Pension Pilgerreferent in der Erzdiözese Salzburg. Doch die zündende Idee blieb aus. Viel mehr fesselte ihn jetzt Afrika. Mit seinem Gambia-Sponsoring unter dem Motto „Gebt ihr ihnen zu essen“ unterstützt er verschiedene Projekte in dem westafrikanischen Staat. Gemeinsam mit Assan, der ein Schulprojekt leitet, begann er im Mai 2022 Vorträge über Gambia zu halten. Assan trommelt, Toni erzählt. Zum Beispiel seine Geschichte über jene Blechbüchse, in der er als Kind Geld für Afrika sammelte, einen völlig unbekannten Kontinent.
Über einen Bekannten erfuhr Wintersteller, wie man ein Buch selbst veröffentlicht. Plötzlich war die Idee da: seine Geschichten, sein Bezug zu Afrika sollten die Seiten füllen. Das war im Sommer 2022. Im Oktober war das Buch fertig. Mit Einband und ISBN-Nummer: „Meine Reise nach Afrika“.
„Das Buch ist eine Ergänzung zu meinem Gambia-Vortrag“, erzählt der Neo-Autor. „Wenn man zu schreiben beginnt, sollte man wissen, was man mit dem Buch machen will“, rät er. Etwa ob das Buch mit ISBN-Nummer über Thalia, Amazon und andere Anbieter erhältlich sein soll oder für den privaten Gebrauch ensteht. „Geld kann man nicht verdienen. Das, was ich einnehme, fließt direkt ins Gambia-Sponsoring“, stellt Wintersteller klar. Eine Idee für ein weiteres Buch ist trotzdem schon in seinem Kopf.
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