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Innsbruck. Extreme Hitzephasen, häufige Überschwemmungen sowie der ausgedehnte Schädlingsbefall der Wälder könne man durchaus auch als „Metaphern“ verstehen, sagte der Bischof bei der Weihe von sieben verheirateten Männern zu Ständigen Diakonen im Innsbrucker Dom. Die Dienstbereitschaft der Neugeweihten sei dabei wie eine Antwort auf diese Fehlentwicklungen.
„Überhöhte Temperaturen“ beobachtete Glettler in der Dominanz von „Empörungen, Kränkungen, Gefühlen der Benachteiligung und der Nicht-Wertschätzung“. In dieser „unnatürlichen Hitze“ seien Geduld, Achtsamkeit, „Offenheit für wirkliche Begegnungen“ sowie Versuche des Verstehens bitter vonnöten. Vergleichbar mit Hochwasser, würden weiters Menschen oft „von Stimmungen mitgerissen, von Ereignissen überrascht und mit News und Fakes überschwemmt, die sie nicht kontrollieren können“, was Ohnmachtsgefühle auslöse. Menschen, die „mitweinen können“ und „einfach da sind“ könnten für sie eine „Diakonie des Tröstens“ praktizieren. Schließlich kam der Bischof auch auf die Borkenkäferplage zu sprechen. Die ruinierten Wälder in vielen Teilen Österreichs lieferten ein „erschütterndes Bild“, welches auf ähnliche Weise jedoch auch die „von Ängsten befallenen“ Menschen abgeben würden. Glettler: „Sie haben ihre Widerstandskraft verloren und werden leicht Opfer populistischer Parolen.“ Gefragt sei hier eine „Diakonie geistvoller Orientierung“.
Bezugnehmend auf die beruflichen Hintergründe der Weihekandidaten, hob Glettler deren Vielseitigkeit hervor. „Vom emeritierten Universitätsprofessor, Direktor einer Fachschule über den Religionslehrer oder sozial engagierten Landesbeamten bis hin zum ehemaligen Weltfußball-Schiedsrichter ist alles dabei“, so der Bischof.
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