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Wien/Salzburg. Am Tag des Judentums sollen sich Christinnen und Christen in besonderer Weise ihrer Wurzeln im Judentum und ihrer Weggemeinschaft mit dem Judentum bewusst werden. Der zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) findet am Mittwoch, 17. Jänner um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Josef-Weinhaus in Wien statt. Die Feier steht unter dem Motto „So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe.“ Das Motto ist dem biblischen Buch Ezechiel entnommen. Radio Maria überträgt den Gottesdienst.
Mit der Wahl von St. Josef-Weinhaus ist erstmals eine Kirche gewählt worden, die nach ihrem Bau (1883) „ein historischer Ort antisemitischer Propaganda“ war. Pfarrer Josef Deckert, nach ihm war der Platz vor der Kirche benannt, hielt in ihr „antisemitische Conferencen“ ab. Seit den 1960er-Jahren gab es Bemühungen zur Umbenennung des Platzes. Schließlich hat sich die Pfarre Weinhaus unter Pfarrer Peter Zitta mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt und mehrere wegweisende Maßnahmen gesetzt.
Die Katholisch-Theologische Fakultät Salzburg (Universitätsplatz 1, HS 101) lädt am 17. Jänner zu einem Studiennachmittag zum Thema „Toxische Sprache: Antisemitismus von der Bibel bis zur Gegenwart“. Es referieren ab 15 Uhr die Berliner Linguistin Monika Schwarz-Friesel über Sprache und Macht im Kontext von Antisemitismus und die Salzburger Bibelwissenschaftlerin Kristin De Troyer über das Buch Ester.
An den Tag des Judentums schließt die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ statt. Während dieser acht Tage kommen Gläubige aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. In Österreich sind Veranstaltungen in allen Diözesen vorgesehen. Das heurige Thema basiert auf einem Text aus dem Lukasevangelium: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben ... und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27).
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