Salzburg. Mitglied beim Salzburger Bachchor zu sein – das hatte für Sängerinnen und Sänger der Mozartstadt schon immer etwas von einem Ritterschlag. Seit mittlerweile vier Jahrzehnten ist dieser Klangkörper ein Synonym für Professionalität, fast ebenso lang ein Stammgast bei den Salzburger Festspielen und (wie auch dieser Tage) bei den Osterfestspielen, mit einem tadellosen Ruf weit über Salzburg und Österreich hinaus. Entsprechend motiviert gehen der Künstlerische Leiter Benjamin Hartmann (seit 2022) und sein Ensemble in das Jubiläumsjahr, in dem die 2019 gegründete und durch Corona unterbrochene Konzertreihe „Chorage“ zu den Highlights zählt. Dabei handelt es sich um drei Konzerte – jedes mit einer Uraufführung, die im Auftrag für den Bachchor komponiert wurde.
Gleich zum Auftakt am 26. März (19.30 Uhr) im Großen Saal der Stiftung Mozarteum wartet unter dem Titel „Spiritus Dei“ ein Gigant der (Kirchen-)Musik: der heuer vor 200 Jahren geborene Anton Bruckner. Zuerst durchschreiten die Besucher im Foyer eine Ausstellung mit 200 Bruckner-Porträts des Künstlers Marcus Hufnagl, danach erklingen im Konzertsaal – dargeboten von Bachchor und Mozarteumorchester – Motetten und die e-Moll-Messe für Chor und Blasorchester des Komponisten. Bruckner, tiefgläubiger Katholik und Meister der liturgischen Musik, komponierte dieses Werk 1866 zum Bau der Votivkapelle des Linzer Doms.
Traditionell schlägt der Bachchor im Konzert eine Brücke zur Neuen Musik: mit der Uraufführung „Phôs“ des britischen Komponisten Mark Simpson (nach einem Text von Rainer Maria Rilke) und „Beyond the Night Sky“ von Cheryl Frances-Hoad. Die Komposition zum 75. Geburtstag des Physikgenies Stephen Hawking beeindruckt mit – für ein Chorwerk seltenen – „Sphärenklängen“.
Jubiläumsjahr
Die drei Bachchor-Konzerte der Reihe „Chorage“ zählen zu den Höhepunkten des Jubiläumsjahres:
Di., 26. März: Spiritus Dei
Sa., 8. Juni: Schicksalsgöttinnen
Di., 5. Nov.: Bachchor goes Jazz
Infos unter: www.bachchor.at
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