Wenn die Tage so kurz sind wie in der Herbst- und Winterzeit und wir uns mit Vorliebe daheim „einkuscheln“, dann ist ein gemütliches Umfeld besonders wichtig. Für draußen greifen selbst die Kitschresistenten unter uns zur Lichterkette, um das Heimkommen im Stockfinsteren einladender zu gestalten, und auch in den Innenräumen feiern Glanz- und Glitzerfans ihr Freudenfest.
Wer dabei nur an Rot, Gold und Glitter denkt, verliert vielleicht die Freude an Deko, denn manche mögen es ein wenig dezenter. Nicht nur Glitzer schenkt dem Raum Wärme und Licht, auch mit hellen Farben, vor allem Weiß, wird es in den eigenen vier Wänden sofort lichter und freundlicher. Das kann man bei Vorhängen, Kuscheldecken und Kissen rasch umsetzen.
Auf sanfte Farben für ein harmonisches Ganzes und vor allem auf Naturmaterialien setzt die Weststeirerin Jeannine Ehmann, die sich mit Innendekoration und Kunsthandwerk beschäftigt. Umgeben von Holz, Eisen und Beton – aus Letzterem gestaltet sie beispielsweise Vasen und Teller – holt sie sich auch Fundstücke aus Wald und Wiese ins Haus. Das können etwa ein Ast, Gräser oder einzelne Blumen in einer großen Vase sein – außerdem: „Für mich ist es ein Zuhause, wenn eine Geschichte hinter einem Gegenstand steht ... Pinienzapfen, die beim Familienurlaub gesammelt wurden, eine Tasche voller Gräser, ein Lavastein vom Ätna.“ Denn schließlich soll es sowohl im Außen als auch in unserem Inneren leuchten.
mit licht akzente setzen
Wenn es draußen früh dunkel wird, ist es umso schöner, in den Innenräumen mit Lichteffekten zu spielen. Das so genannte Akzentlicht gewinnt in Wohnräumen immer mehr an Bedeutung, weil damit eine angenehme Wohnatmosphäre geschaffen wird. Diese Art von indirekter Beleuchtung wird als harmonisch wahrgenommen, wenn sie etwa gegen die Wand oder die Decke gerichtet wird und von dort zurückstrahlt. Mit Akzentlicht hebt man Objekte, wie zum Beispiel ein Gemälde oder Architekturelemente hervor. Auch mit LED-Streifen kann man solche Akzente setzen und Lieblingsplätze und -möbel betonen.
für sie gelesen
Hol die Natur ins Haus: Man kann sich das Zuhause kuschelig gestalten, aber viele vermissen in der kalten Jahreszeit die Verbindung mit der Natur. Hier gibt es Abhilfe: Von Sträußen bis zur Tischdeko setzt die Autorin voll auf natürliche Materialien, die sie kostengünstig in Winter- und Weihnachtsdeko verwandelt. Auch „Upcycling“ ist ein Thema, wenn Vintage-Stücke für das gemütliche Daheim perfekt in Szene gesetzt werden. – Claudia Mers: Winterliche Natur-Deko. (Christophorus-Verlag)
Alles „echt“: Sanfte Farben und Naturmaterialien
Wo setzen Sie an, um es im Herbst daheim gemütlich zu machen?
Leichte Vorhänge kann man zur Seite schieben, um die Farben des Herbstes ins Haus zu lassen. Kissen, Kerzen und Blumen sind ein absolutes Muss. Wandkränze und getrocknete Blumen und Gräser sind seit Längerem wieder modern.
Welche Materialien und Farben schaffen „Kuschelatmosphäre“?
Ich liebe sanfte Farben, zum Beispiel Salbeigrün, Champagner, Braun- und Grautöne. Diese lassen sich wunderbar kombinieren, sodass ein harmonisches Ganzes entsteht. Bei uns gibt es nur Naturmaterialien im Haus.
Womit kann man im Spätherbst dekorieren?
Dekorieren ist meine Leidenschaft. Jetzt im Herbst gibt es so viele Schätze in der Natur – man muss nur rausgehen und sich inspirieren lassen. Ein Lärchenast in einer großen Vase oder auch Gräser; Tannenzapfen in einem alten Korb zur Dekoration oder zum Einfeuern neben dem Kamin. Ich finde, es sollte einfach alles echt sein.
Jeannine Ehmann, Innendekorateurin – Kunst und Handwerk aus St. Ulrich in Greith in der Steiermark.
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