Salzburg. Es ist das erste größere Sakralwerk, das Joseph Haydn nach dem Dienstantritt bei Fürst Esterházy in Eisenstadt komponierte, und zugleich eines der bedeutendsten geistlichen Werke des 18. Jahrhunderts: das „Stabat Mater“. Als textlicher Ursprung gilt ein mittelalterliches Gedicht – vermutlich aus dem Umfeld der Franziskaner. Der unbekannte Lyriker beschreibt mit den Worten „Stabat mater dolorosa ...“ (Es stand die Mutter schmerzerfüllt ...) die Trauer von Maria im Angesicht des gekreuzigten Jesu. Joseph Haydns musikalische Interpretation aus dem Jahr 1767 ist neben jener von Giovanni Battista Pergolesi (1736) eine der herausragenden Kompositionen unter weltweit rund 600 Vertonungen.
„Der spirituelle Gehalt kreist um die Leidensgeschichte Jesu, an der Maria nach dem Zeugnis der Bibel (Johannes 19,25 ff.) unter dem Kreuz stehend Anteil nimmt. Sie wird so zum Vorbild in der ,compassio‘, dem Mitleiden mit ihrem Sohn. Bilder und Affekte des Gebets sind von großer Eindringlichkeit und Ausdruckskraft ... Am Ende steht die Hoffnung auf Erlösung durch Christi Leiden, Sterben und Auferstehen: ,Fac ut animae donetur Paradisi gloria‘ (Mach, dass meiner Seele die Herrlichkeit des Paradieses geschenkt wird)“, fasst der Freiburger Musikwissenschaftler und Theologe Meinrad Walter den Inhalt des „Stabat Mater“ zusammen.
Zum Konzert sagt die Salzburger Domkapellmeisterin Andrea Fournier: „Es gibt für die Passion so wahnsinnig tolle Kirchenmusik, die man aufgrund ihrer Länge kaum in der Liturgie aufführen kann – so wie Haydns ergreifende Vertonung des ,Stabat Mater‘. Daraus entsprang die Idee, diese schöne Musik an einem Fastensonntag im Dom zur Besinnung aufzuführen.“
teilnehmen
So., 16. März, 16 Uhr, Salzburger Dom
Passionskonzert der Dommusik
Joseph Haydn: „Stabat Mater“ für Chor, Orchester und Solostimmen; Karten zu 35/25 Euro (Kat. A/B), 12 Euro (Schüler/Studierende). Unter 18 ist der Eintritt frei.
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