Kufstein. In Österreich sind aktuell mehr als 130.000 Menschen von Demenz betroffen. Nach Einschätzung von Expertinnen und Experten wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln. Umso wichtiger sind Informationen und Strategien der Bewältigung. Das weiß Manfred Fischer aus eigener Erfahrung nur zu gut. 13 Jahre hat der Salzburger seine an Demenz erkrankte Ehefrau hingebungsvoll betreut und gepflegt. Als Mathematiker hat er mit viel Einsatz und Akribie Lösungsansätze zur Bewältigung von alltäglichen Pflegesituationen gesucht und auch gefunden. Ziel: die höchstmögliche Lebensqualität für seine Frau und ihn als pflegenden Partner, und zwar in jedem Stadium der Erkrankung.
Dieses Wissen wird nächstes Jahr in Buchform veröffentlicht werden. Derweil reist der routinierte Vortragende durch die Erzdiözese Salzburg und ist über das KBW Salzburg zu buchen. Letzten Mittwoch war er übrigens zu Gast in Kufstein. Gleich zu Beginn beruhigte er sein Publikum mit einem Beispiel aus unserem Alltag, welches wir wahrscheinlich alle kennen. Der Klassiker: „Wir gehen in den Keller, um etwas zu holen und unten angekommen, haben wir vergessen, was wir wollten“. Das sei ganz normal, ein Fall von typischer Altersvergesslichkeit. Gesund zu altern, sei die Devise und so lautet auch der Untertitel seines Vortrages. Diesbezüglich sei der eigene Lebensstill von herausragender Bedeutung und dessen Einfluss auf das Hintanhalten kognitiver Störungen gar nicht so klein. Sich an einfachen Regeln zu orientieren, das würde schon viel bewirken: A und O sei die Bewegung, natürlich, aber auch ein guter Schlaf, gesundes Essen, den Blutdruck, die Cholesterinwerte und das Gewicht im Blick zu haben, der rechtzeitige Einsatz von Hörgeräten, Brillen und noch so einiges mehr, so Manfred Fischer, der dem Publikum ans Herz legte: Dirigentin und Dirigent des eigenen Lebens zu werden. Denn was morgen ist, wisse man nicht, aber unser Handeln im Jetzt gestalte unser Morgen. Und dieses Morgen wollen wir möglichst gesund erwarten und erleben.