Renate Spöck hat diese symbolträchtige Blume sprechen lassen für all das, was Menschen oft unausgesprochen, geradezu versteckt und tief vergraben im Herzen tragen, etwas, das natürlich ihre Seelen belastet: die Sorge um ihre kranken Liebsten. Wobei es viele von uns selbst längst wissen, dass stets glücklich und gut gelaunt durch das Leben zu gehen, ein meist unerreichtes und vielleicht gar nicht so erstrebenswertes Ideal ist. Wie dem auch sei, wenn uns dann aber die „unerbittliche Hand des Schicksals“ trifft und wir konfrontiert werden mit Krankheit und Tod, sind wir oft unvorbereitet und kommen ins Schleudern, wie eine Autofahrerin vor einem Stoppschild, das aus dem sprichwörtlichen Nichts auftaucht und sie zwingt, abrupt abzubremsen. Wohl dem, der dann daran glauben kann, dass „alles gut oder wieder gut“ werden wird. Solche Menschen sind in diesen Situationen eindeutig im Vorteil. So wie Renate Spöck, die in ihrer Begrüßungsrede betonte, die heutige Andacht sei ihr ein großes Anliegen, denn in vielen Familien sei jemand krank und dies sei nicht nur für den Patienten oder die Patientin, sondern für die ganze Familie eine große Herausforderung.
Niemand ist alleine
Renate Spöck glaubt aber fest daran, dass, wenn so viele gemeinsam beten, auch etwas erreicht werden wird. Auf jeden Fall würden wir mit dieser besonderen Andacht zeigen, dass die Betroffenen nicht alleine seien. Deshalb könnten jetzt alle eine Rose mit einem guten Gedanken an Kranke in die vorbereitete große Vase stecken, die dann in der Kapelle der Muttergottes geweiht werden soll. Da Gott bekanntlich auch in seinen Gebeten greifbar ist, stand Psalm 23 mit seiner Botschaft: „Der Herr ist mein Hirt ... zentral im Mittelpunkt der sehr gut besuchten Andacht, die abschließend alle noch mit einer leckeren Agape zum Verweilen und geselligen Austausch einlud. Zuvor wurde aber noch Hand angelegt und ein Pflanzloch ausgehoben.
Was bleibt?
Direkt neben der Neubaukapelle setzte Simon Spöck, stets hilfsbereiter und im Pfarrverband in vielen Funktionen engagierter Ehemann der kfb-Ortsleiterin seinen Spaten für einen Eichensetzling aus meinem Garten an. „Möge er gedeihen und wachsen und dereinst ein schützendes „Dach“ bilden für diese Kapelle“, lautete mein Wunsch. Was bleibt? Nicht nur Menschen sind Mutmacherinnen und Mutmacher, sondern auch Andachten. Deshalb ein herzliches Dankeschön an die Auffacher Frauenschaft. Wir gehen alle gestärkt in unseren Alltag zurück. Ich bin schon auf nächstes Jahr freudig gespannt auf die Menschen, unser Thema und den Andachtsort, denn in Auffach gibt es sehr viele wunderschöne Kapellen, von denen wir längst nicht allen schon einmal einen Besuch abgestattet haben.