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Salzburg. Sohn eines k. u. k. Rittmeisters, aufgewachsen in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Wien und Maria Schutz, Zeuge der nationalsozialistischen und sowjetischen Herrschaft und Besatzung, gelernter Kellner, Dissertant des berühmten Kunsthistorikers Hans Sedlmayr in Salzburg und ausgewiesener Experte für Kirche, Kunst und Geschichte der Erzdiözese Salzburg. Die Vita des ehemaligen Leiters der Stiftsbibliothek von St. Peter, des Kunsthistorikers Adolf Hahnl (geb. 1938), ist ein weiteres Kapitel reicher: Erzbischof Franz Lackner überreichte ihm im Beisein von Familie, Freunden und Weggefährten den Ehrenpreis 2025 des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds für sein Lebenswerk.
Erzabt Korbinian Birnbacher würdigte in seiner Laudatio auf den Archivexperten den vier Jahrzehnte langen Dienst in seiner geliebten Erzabtei. Mit der Ehrung wollte auch die Erzdiözese ihren Dank zum Ausdruck bringen: für die „Arbeit im Dommuseum, der Kirchenrenovierungskommission und dem erzdiözesanen Collegiatstift Mattsee“. Dabei sei es wichtig, den „Menschen, Kunstkenner und Wissensvermittler“ sichtbar zu machen, stellte der Erzabt fest. Birnbacher zeichnete Hahnl zudem als einen Mann mit enzyklopädischem Wissen, großer Kompetenz und menschlicher Größe in seiner Arbeit in der Stiftsbibliothek und dem Dommuseum, aber auch im persönlichen Umgang und als Vorbild einer christlichen Lebensführung und Begleitung von Menschen.
Hahnl ist ein ausgewiesener Kenner der Geschichte Salzburgs und der christlichen Kunst, Universitätslektor und auf den Gebieten der Bauforschung und der christlichen Kunst eine Klasse für sich: „In Salzburg gehörtest du zu den Pionieren der Bauforschung. Das Bundesdenkmalamt hat sich, als dieser Zweig noch ganz schwach ausgeprägt war, sehr gerne auf deine kunst- und bauhistorische Expertise verlassen.“ Außerdem habe er vergessene und unbekannte Künstler durch seine zahlreichen Publikationen wieder ins kulturelle Gedächtnis gerufen, so Birnbacher.
wissenswert
Erzbischof-Rohracher-Studienfonds und Ehrenpreis werden seit 1972 alle drei Jahre für Forschungsprojekte der Kirchengeschichte, des Kirchenrechts, der Kunst- und Musikgeschichte oder die zur Bewältigung pastoraler Aufgaben der Erzdiözese Salzburg dienen, vergeben.
dap/dan
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